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SBC Communications will weitere 11.000 Stellen streichen

27.09.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-amerikanische TK-Konzern SBC Communications plant aufgrund der Branchenkrise, sechs Prozent seiner derzeit rund 183.000 Arbeitsplätze zu streichen. Mit dem geplanten Abbau von 11.000 weiteren Stellen summiert sich die Zahl der Entlassungen in diesem Jahr auf 21.000 Angestellte. Ein Großteil der neuen Kündigungen soll noch im vierten Quartal diesen Jahres ausgesprochen werden, teilte die zweitgrößte lokale Telefongesellschaft in den USA mit. SBC-Chef Edward Witacre begründete die Maßnahmen mit den langfristigen Auswirkungen der Deregulierung im Ortsnetzgeschäft: So sei die Bell-Tochter gezwungen gewesen, ihren Konkurrenten Netze und Services zum Teil 60 Prozent unter dem Selbstkostenpreis zu verkaufen, um eigene Ferngesprächsdienste anbieten zu können. Anschließend hätten die Wettbewerber SBC mit Dumping-Angeboten die lukrativen Unternehmenskunden abgejagt.

Nach eigenen Angaben ist die Zahl der Telefonanschlüsse von SBC in den ersten acht Monaten dieses Jahres um rund drei Millionen gesunken. Der Umsatz im ersten Halbjahr fiel mehr als eine Milliarden Dollar niedriger als im Vorjahreszeitraum aus. Falls sich der Negativtrend fortsetzt, so SBC, werde das Unternehmen in den letzten vier Monaten des Jahres weitere 2,3 Milliarden Dollar Einnahmen aus dem traditionellen Telefongeschäft einbüßen. Wegen der schlechten Geschäftsaussichten plant der im Mittleren Westen und im Südwesten der USA agierende TK-Konzern außerdem, seine Investitionen im kommenden Jahr auf fünf bis sechs Milliarden Dollar zu kürzen. Ursprünglich wollte SBC neun Milliarden Dollar ausgeben. (mb)