Lizenz für Sprachkommunikation beantragt

Satellitennetz: Bundespost erteilt ANT Betriebserlaubnis

14.09.1990

BACKNANG (CW) - Die ANT Nachrichtentechnik GmbH, ein Geschäftsbereich der Bosch Telecom, hat vom Bundesministerium für Post und Telekommunikation die Lizenz zur Errichtung und zum Betrieb privater Satellitennetze erhalten. ANT kann damit Kommunikationsdienste mit Hilfe sogenannter VSAT-Terminals (Very Small Aperture Terminals) anbieten.

Der Vertrag bezieht sich vorerst auf das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Bei ANT geht man allerdings davon aus, daß nach der Vereinigung am 3. Oktober 1990 auch das derzeitige Territorium der DDR Vertragsgegenstand wird. Für die innerdeutsche Nutzung werden Kapazitäten des Fernmeldesatelliten Kopernikus genutzt, für die spätere europaweite Datenübermittlung Eutelsat-Ressourcen.

Das VSAT-Kommunikationssystem besteht aus einer Erdfunkstelle mit einer Antenne von sechs Metern Durchmesser. An diese Zentralstation sind über einen Nachrichtensatelliten die Bodenstationen (VSATs) angeschlossen, die einen Antennendurchmesser von 1,8 Metern haben. Mit dem System können Text, Bild, Telefax- und Fernwirk-Informationen verteilt, gesammelt oder interaktiv ausgetauscht werden.

Die Sprachkommunikation, die sich über das VSAT-Netz ebenfalls ermöglichen läßt, ist ANT wegen des Sprachmonopols der Post vorläufig nicht gestattet.

Die dazu erforderliche Lizenzerweiterung im Rahmen der vom Postministerium vorgesehenen Ausnahmeregelung wird ANT einem Sprecher des Unternehmens zufolge aber umgehend beantragen.