Sat(t)uriert

30.04.1981

Trauerwein traut dem Arbeitsfrieden nicht so recht

Seiner Meinung nach wird der DV-Personalmarkt derzeit schief dargestellt. Gehaltlich sei die Schallgrenze erreicht, heißt es, man müsse nur Betriebsklima bieten, um einen hochkarätigen Programmier-Crack zu halten. Der brauche Verständnis und keinen Akkordzuschlag pro Statement.

Mit anderen Worten: Für 500 Floppen mehr reißt keiner aus. Schwacher Trost. Denn folgerichtig bringt eine Gehaltszulage auch keinen dazu, sich noch ein Bein auszureißen.

Die verfluchte Crux ist jedoch, daß die Fachabteilungen immer höhere Anforderungen stellen.

Also muß geackert werden um schnell etwas auf die Maschine zu kriegen - notfalls mit der Brechstange. Kann man sich vorstellen, was da für Hämmer rauskommen. In der ganzen Software kein Kommentar. Von Struktur keine Spur.

Zuletzt kennt sich in den Anwendungen nur noch einer aus: der satte Unentbehrlichkeitsprogrammierer. Und dessen Devise lautet: Erst das Klima, dann die Kasse.

Fragt sich Trauerwein nur: Und wer motiviert mich?