Für die IBM / 370 - Architektur entwickelte die SAS Institute GmbH, Heidelberg, in Zusammenarbeit mit der Lattice Inc. zwei unabhängige Versionen des Lattice - C -Compilers. Native - und Cross - Compiler sollen bei unterschiedlichen Betriebssystemumgebungen die Entwicklung und Handhabung des Ursprungs - und Transfercodes erleichtern.
Der Native - Compiler erlaubt dem Benutzer, C - Programme maschinenspezifisch direkt auf dem Mainframe zu entwickeln und auszuführen. Das Produkt ermöglicht es, in einer einheitlichen Programmiersprache zu schreiben, die für IBM - Mainframes und IBM PC kompatibel ist. Die wichtigsten Bestandteile und Fähigkeiten des Compilers sind: Generierung eines Re - entrant - Objektcodes, der vielen Benutzern den gleichzeitigen Zugriff auf den gleiche Code ermöglicht, sowie Optimierung des generierten Codes, um die Ausführungsgeschwindigkeit zu erhöhen.
Der generierte Code kann sowohl im 24 - Bit - als auch im 31 - Bit - Adressiermodus ausgeführt werden. Kompilierte Programme laufen jenseits der Megabytegrenze in MVS / XA. Identisch generierter Code für die OS - und CMS - Betriebssysteme ermöglicht es, Objektmodule zwischen verschiedenen Betriebssystemen zu übertragen, ohne sie erneut zu kompilieren.
Der Native - Compiler unterstützt Unternehmensangaben zufolge alle Bibliotheksfunktionen, die von Keringhan und Ritchie beschrieben werden (der informelle C - Standard), sowie alle von Lattice unterstützten Bibliotheksfunktionen (außer betriebssystemunabhängige Routinen). Erweiterungen sind vorhanden, um in der /370 -Betriebssystemumgebung direkt zu arbeiten. Ferner wird eine Byte - adressierbare, Unix -spezifische I / O - Zugriffsmethode unterstützt.
Mit dem Cross - Compiler kann der User C - Programme auf dem Mainframe entwickeln, kompilieren und einen Objektcode generieren, den der PC ausführen kann. Der Cross - Compiler, für OS - oder CMS - Betriebssysteme erhältlich, generiert den Objektcode für den IBM PC (8086 - oder 80186 - Objektcode).
Zusammen mit dem Cross - Compiler bietet das Unternehmen auch zwei Produkte von Phoenix Software Associates Ltd. an: "Plink 86", den Linkeditor, und "Plib 86", die Bibliotheksverwaltungsfunktion. Diese Produkte ermöglichen dem Benutzer, mehrere kompilierte Programmteile auf dem Mainframe zu verbinden und sofort ausführbare Module auf den PC zu übertragen.
Die Heidelberger kündigten ferner an, daß sich unabhängig von der Hardware alle künftigen Versionen des SAS - Software - Systems von dem gleichen Ursprungscode, der in C geschrieben ist, ableiten werden.