Business Intelligence

SAS Institute greift mit neuen Softwarepaketen im Mittelstand an

03.06.2008
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Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

Transparente Lizenzen, aber weitere Kosten

Laut SAS Institute unterscheide sich die Edition M vom Wettbewerb durch ihre modulare, aber dennoch durchgängige Produktarchitektur und transparente Preise. Es gebe kein Benutzer-basierendes Lizenzmodell, das sich beim Ausbau einer BI-Lösung oft als Kostentreiber herausstellt, sagte Jörg Petzhold, Manager Marketing und Strategy Enterprise Intelligence bei SAS. "Alle Komponenten der Suiten haben den vollen Funktionsumfang, und auch bei der Zahl der generierten Berichte und ihrer Konsumenten gibt es keine Beschränkungen".

Die Edition M lässt sich ab der Professional-Variante auch wie hier zu sehen in Portalumgebungen einbinden.
Die Edition M lässt sich ab der Professional-Variante auch wie hier zu sehen in Portalumgebungen einbinden.

Trotzdem müssen Anwender weitere Kosten in ihre Kalkulationen aufnehmen: So ist jedes zusätzlich benötigte Access-to-Modul zu lizenzieren. Damit fallen zum Beispiel bei einer Integration in die SAP-Welt mit Hilfe der zertifizierten SAP-Schnittstelle "Edition M. for SAP" weitere 6.900 Euro an. Anders als in Presseberichten zu lesen war, sind zudem die Kosten für Schulungen und Implementierung nicht im Preis enthalten. Laut SAS habe man diesbezüglich ein Zehn-Tage-Paket aus entsprechenden Dienstleistungen geschnürt, das nach bisherigen Erfahrungen im Mittelstandsgeschäft für die erfolgreiche Einführung einer BI-Lösung ausreiche, so Jürgen-Heinrich Rohr, Director Midmarket & Channel bei SAS Deutschland. Schließlich sollten Anwender wissen, dass SAS seine Produkte traditionell zur Miete verkauft, dass heißt, es wird eine jährliche "Renewal Fee" fällig, die sich bei der Edition M wie bei den übrigen SAS-Produkten auf etwa 30 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises beläuft.

Mittelstandsstrategie gewinnt Konturen

Gleich Wettbewerbern wie Business Objects (jetzt SAP) oder Cognos (jetzt IBM) versucht auch SAS Institute seit gut zwei Jahren, den Mittelstand für seine BI-Produkte zu gewinnen. Als Zielgruppe hatte der Hersteller Unternehmen mit einem Jahresumsatz unter 400 Millionen Euro definiert. Diese Grenze verschiebt sich mit Edition M nun auf 300 Millionen bis zwei Milliarden Euro Umsatz, da die eigene Produkte besser zu diese gehobenen Klientel passten als zu kleinen, oft noch mit Excel-basierenden Lösungen arbeitenden Firmen, so Rohr.

Ebenso kommt es zu Korrekturen bei dem dazugehörigen Vertriebsmodell. SAS hatte vor einem Jahr zunächst damit begonnen, einen indirekten Vertrieb über Value Added Resellern (VARs) Systemintegratoren und unabhängige Softwarehäuser mit spezifischen Branchen- und Fachkenntnissen aufzubauen. Zugleich hielt der Hersteller aber am direkten Vertrieb fest und wollte dem Mittelstand mit seinem Angebot "Premium Reporting" eine möglichst flexible Auswahl von SAS-Produkten unterbreiten. Diese zweigleisige Strategie wird nun aufgegeben. ´