SAS Institute: 240 Mitarbeiter bangen um ihren Job

13.11.2006
Der Marktführer für Business-Intelligence-Software verlagert zum Jahresende seine Aktivitäten in Europa, den Mittleren Osten und Afrika (Emea) von Heidelberg ins Hauptquartier nach Cary, North Carolina. Die Deutschland-Aktivitäten sind nicht betroffen.

Die letzte Woche hatte mit einem Führungswechsel im Top-Management begonnen: Art Cooke, President SAS International, war nach 26 Jahre Unternehmenszugehörigkeit in den Ruhestand gegangen. Zum Nachfolger wurde der bisherige Vice President Sales Emea, Mikael Hagström, benannt, der künftig den Titel Executive Vice President of Emea and Asia Pacific Operations führt. Dieser gab kurz darauf die Umstrukturierung der länderübergreifenden Emea-Aktivitäten bekannt, die bereits von Beginn des kommenden Jahres an nicht mehr von Heidelberg, sondern unter Hagströms Leitung vom Firmensitz in Cary aus organisiert werden sollen. Damit werden hierzulande rund 240 Stellen gestrichen - ein Novum in dem für seine geringe Mitarbeiterfluktuation bekannten Unternehmen (zur Strategie siehe auch "James Goodnight: SAS Institute: SAP BW liefert kaum Mehrwert").

Neuer Emea-Manager Hagström: "lokale Niederlassungen brauchen keine Führung mehr"
Neuer Emea-Manager Hagström: "lokale Niederlassungen brauchen keine Führung mehr"

"Die zahlreichen kleinen, lokalen Niederlassungen, die wir vor vielen Jahren gründeten, brauchten in den Anfangsjahren mehr Führung und damit eine Zentrale in unmittelbarer Nähe", sagte Hagstörm. Diese Phase sei nun vorbei. Man werde stattdessen den regionalen Niederlassungen mehr Kompetenzen geben. So soll beispielsweise SAS Deutschland, das laut Geschäftsführer Jobst Dörken nicht von den Entlassungen betroffen ist, enger mit den Niederlassungen von SAS in Österreich und der Schweiz zusammenarbeiten. Andererseits könne SAS seine globale Ausrichtung stärken, indem strategische Kernaufgaben für die Region EMEA künftig von Cary aus entwickelt und weltweit einheitlich implementiert werden, so Hagström. Hierzu zählt offenbar auch die Betreuung der zunehmend international agierenden Kunden, die einen direkten Draht zum SAS-Management wünschen.