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SARS lässt Intel-Termine platzen

04.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das schwere akute Atemwegssyndrom SARS hält die Geschäftswelt und damit auch die IT-Industrie weiter in Atem. So sagte Chip-Gigant Intel zwei Entwicklerkonferenzen in Taiwan und China wegen der Ausbreitung der gefährlichen Erkrankung in Asien ab. Zahlreiche andere Unternehmen haben ebenfalls ihre Aktivitäten in Asien gestoppt oder reduziert (CW-online berichtete)

Motorola beispielsweise unterbrach bereits kurzfristig die Produktion in einem Werk. Marktexperte Russ Craig, Analyst der Aberdeen Group sieht daher die Elektronik-Industrie bedroht, die zum überwiegenden Teil in Asien fertigt. Seiner Ansicht nach ist durch die Viruskrankheit nicht nur der Betrieb von Montagewerken sondern auch die Verfügbarkeit von Schlüsselkomponenten etwa für die Stromversorgung von Computern gefährdet. Craig: "Man kann einen Laptop woanders zusammenbauen, aber ohne Netzteil kann man ihn nicht verkaufen."

Inzwischen wird auch in Europa über Schutzmaßnahmen nachgedacht, die die Wirtschaft beeinträchtigen können. Auf der Basler Uhren- und Schmuckmesse etwa bleiben die Stände der asiatischen Aussteller auf behördliche Anordnung geschlossen.

Die Deutsche Messe AG hat jedoch angekündigt, die Hannover Messe 2003 werde "im geplanten Rahmen ohne Restriktionen und Zutrittsbeschränkungen für Aussteller- und Besuchergruppen" stattfinden. Die Veranstalter sehen kein außergewöhnliches Ansteckungsrisiko. Sie berufen sich auf Stellungnahmen von Gesundheitsbehörden. (uk)