Daher müsse sich SAP neues Lizenzwachstum an anderer Stelle suchen, rät Naujoks. Potenzial sieht der IDC-Mann beispielsweise in Asien sowie in Latein- und Südamerika. Hier sei SAP bislang nur wenig vertreten. Auch in bisher wenig mit Standardsoftware durchdrungenen Branchen könnte der Softwarekonzern weiteres Lizenzwachstum heben. Der Handel, Behörden, Healthcare und Finanzdienstleister biete zusätzliche Möglichkeiten, weitere Kunden zu angeln. Zudem müsse der Softwareanbieter verstärkt kleine und mittelständische Unternehmen adressieren, "ein lange nur halbherzig angegangenes Segment."

Allerdings scheint sich hier etwas zu tun bei der SAP. Im zurückliegenden Quartal konnte der Konzern 18 Prozent mehr Deals im Mittelstand unter Dach und Fach bringen als noch ein Jahr zuvor. Außerdem legten die Abschlüsse des indirekten Vertriebs, der in erster Linie für die kleineren Kunden zuständig ist, im jüngst abgeschlossenen Quartal um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Der direkte Vertrieb, traditionell eher für die großen Abschlüsse zuständig, konnte lediglich ein Plus von 17 Prozent vorweisen. Naujoks Fazit: "Diese Strategie scheint erste Erfolge zu tragen." (ba)