„Was wir hier angekündigt haben, ist hilfreich, um bei den bestehenden Kunden mehr Umsatz zu machen“, beschreibt Henning Kagermann, Co-Vorstandssprecher der SAP AG, die auf der Sapphire demonstrierten Neuerungen. Hasso Plattner, ebenfalls Vorstandssprecher, stellte bei seiner Präsentation dabei die Kooperation mit Adobe bei der Ausgabe von Dokumenten und die neue Benutzeroberfläche „Web Dynpro“ in den Vordergrund. Die Web-Browser-basierende Technik soll mittelfristig die alte Sapgui-Oberfläche ablösen. Als erste SAP-Anwendung wird „Mysap CRM Version 3.1“ damit ausgeliefert, das im dritten Quartal auf den Markt kommen soll. Bereits die jetzt verfügbare Version 3.0 ist nach Ansicht von Plattner vom Funktionsumfang her mit der Produktsuite des Konkurrenten Siebel vergleichbar.
Während Web Dynpro die Benutzeroberfläche verschönert, wird die Druckausgabe mit Hilfe von Adobe aufgepeppt. Damit begegnet SAP einem alten R/3-Problem. Die Zusammenarbeit mit Adobe gibt SAP-Kunden nämlich „eine bequeme und praktikable Lösung, um Dokumente zu erstellen und zu verwalten“, urteilt Nils Niehörster, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Raad Consult. Rechnungen, Bestellungen und Standardbriefe lassen sich nun genau so erstellen, wie Anwender das möchten.
Auf der Sapphire demonstrierte Plattner außerdem, wie sich im Zusammenspiel mit der neuen Benutzeroberfläche Adobe-Dokumente elektronisch signieren lassen. Damit können zum Beispiel Bestellungen rechtsverbindlich digital versendet, empfangen und archiviert werden, was den elektronischen Geschäftsverkehr erheblich erleichtert.
Dem realen Güterverkehr hilft dagegen die Integration von Funk-Frequenz-Erkennung (Radio Frequency Identification = RFID) in die Logistiklösung „Mysap SCM“. Damit lässt sich in Echtzeit feststellen, wo einzelne Waren sind. Mit RFID ausgestattete Produkte, Lagerplätze und Einkaufskörbe können jederzeit lokalisiert werden. Intelligente Softwareagenten übernehmen zusätzlich die Aufgabe, diese Daten zu sammeln und zu konsolidieren. So können Warenstöme identifiziert und Lagerbestände kontrolliert werden. „Für uns ist dies eine Schlüsseltechnologie im Supply-Chain-Management, denn so werden unsere Beziehungen zu Lieferanten transparenter“, begrüßt Larry Kellam, Director Business-to-Business Supply Chain Innovation beim Konsumgüterhersteller Procter & Gamble, die Produktentwicklung.