Display-Expander für 2 Monitore

Sapphire Vid-2X im Test

13.03.2012

Praxis-Test und Fazit

Aufgepasst: der richtige DVI-Adapter ist für einen reibungslosen Betrieb mit dem Sapphire Vid-2X ausschalggebend.
Aufgepasst: der richtige DVI-Adapter ist für einen reibungslosen Betrieb mit dem Sapphire Vid-2X ausschalggebend.
Foto: Sapphire

Eigentlich besitzt unsere Testplattform mit der Grafikkarte AMD Radeon HD 7970 schon genug Ausgänge, um mehrere Monitore anzuschließen: zwei Mini-Displayports, einmal HDMI und einmal DVI. Nichtsdestotrotz schließen wir den Sapphire Vid-2X über einen Mini-Displayport an. An die beiden DVI-Ausgänge des Display-Expanders stöpseln wir zwei Full-HD-Monitore an, die beide über HDMI auf DVI-Adapter ihr Signal bekommen sollen. Folgendes ist beim Anschließen jedoch zu beachten: Sie können zwei Monitore nur verwenden, wenn es sich um DVI-D Single Link-Stecker handelt. Im Bild links können Sie in Erfahrung bringen, ob Sie die richtigen Kabel beziehungsweise Stecker besitzen.

Der Genuss der zwei Monitore

Mit zwei Bildschirmen zu arbeiten oder zu spielen bietet durchaus seine Vorteile.
Mit zwei Bildschirmen zu arbeiten oder zu spielen bietet durchaus seine Vorteile.
Foto: Sapphire

Kaum angeschlossen schalten die Monitore ohne weiteres Zutun um und sind automatisch gestreckt. Um auf beiden Monitoren die Full-HD-Auflösung zu haben, sollten Sie noch auf die maximale Darstellung von 3840 x 1080 Bildpunkten umstellen. Um die Anzeigen zu klonen, müssen Sie auf der Seite die kleinen weißen Schalter nach oben drücken - in diesem Falle wäre das die Nummer 1. Auch das funktionierte reibungslos, die Bildschirme waren geklont. Mit Schalter Nummer 2 legen Sie fest, ob der Display-Expander die Ausblendungszeit der LCD-Monitore verwenden soll. Nur sind die Schalter etwas klein geraten, längere Fingernägel sind hier sicher von Vorteil.

Nur Folgendes ist negativ aufgefallen: Sofern Sie Ihre Bildschirme geklont haben und dann einen Neustart durchführen, schaltet der Display-Expander nach dem Reboot zurück in den gestreckten Modus. Des Weiteren kamen während des Umschaltens ab und zu Fehlermeldungen, die uns die Bildschirme auf eine niedrigere Auflösung limitierten, weil angeblich Probleme mit dem Displayport auftraten. Außerdem schalteten die Monitore oft nicht in den gewünschten Modus um, sondern verblieben nach einem Flackern einfach im Stretch-Modus. Hier wirkt der Sapphire Vid-2X unausgereift.

Die anderen Schalter dienen dazu, eine Bezel- (Rahmen-) Korrektur durchzuführen. Durch das Umstellen der Schalter 3 bis 8 entfernt der Sapphire Vid-2X Pixel aus dem Ausgabe-Datenstrom. So können sie die Stärke des Monitorrahmens (Bezel) kompensieren. Es lassen sich bis zu 186 Pixel aus jedem Monitor entfernen, also bei zwei Bildschirmen insgesamt 372. Somit können Sie die unterschiedlichen Rahmenstärken vieler Bildschirm-Hersteller ausgleichen. Dies funktionierte im Test schnell und reibungslos

Das OLED zeigt Ihnen alle Informationen während des Betriebs an.
Das OLED zeigt Ihnen alle Informationen während des Betriebs an.
Foto: Sapphire

Ein kleines OLED-Display daneben zeigt Ihnen den Status der Monitore an, den aktuell verwendeten Modus und die entfernten Pixel der Bezel-Korrektur. Im Betrieb selbst möchte man zwei Monitore nicht mehr missen - das Arbeiten und Spielen erweist sich als sehr komfortabel und macht sehr viel Spaß. In der Arbeit lässt sich der Überblick besser bewahren, es ist einfach mehr Platz, um Dateien zu öffnen, anzuordnen oder anzusehen.

Fazit

Die zwei DVI-Ausgänge des Sapphire Vid-2X. Sie sind nötig, um eine höhere Auflösung als Full-HD anzusteuern.
Die zwei DVI-Ausgänge des Sapphire Vid-2X. Sie sind nötig, um eine höhere Auflösung als Full-HD anzusteuern.
Foto: Sapphire

Der Sapphire Vid-2X schaltete im Test rasch um und ließ sich leicht bedienen und anschließen, erwies sich jedoch als nicht ganz fehlerfrei. Laien sollten aber mit dem Display-Expander keine Probleme haben, sofern Sie die Anleitung genau lesen und die richtigen DVI-Stecker verwenden. Des Weiteren liegen alle nötigen Kabel bei, ein Extrakauf fällt weg. Interessant ist der Adapter sicher auch für Büroangestellte, die an ihren Office-PCs nur einen Videoausgang haben und sich dennoch zwei Monitore gönnen möchten (sofern es der Chef zulässt). Oder Notebook-Besitzer, die ihre Anzeige auf zwei große Monitore strecken oder klonen wollen, zu Demonstrationszwecken zum Beispiel. Auch der Einsatz als Informationspanel oder Bildschirmerweiterung in Gewerbe oder Industrie ist denkbar.

Doch abgesehen von diesen relativ kleinen Zielgruppen lässt sich keine weitere brauchbare Einsatzmöglichkeit finden, zudem es schon viele güntigere, wenn nicht gar kostenlose Alternativen gibt. Gamer besitzen aktuelle Grafikkarten, die ohne Weiteres mehrere Monitore handhaben können. Eine Umstellung im System reicht und sie bekommen das gleiche Ergebnis. Dies trifft ebenfalls auf Bild-, Grafik- oder Videobearbeiter zu. Davon abgesehen ist der hohe Preis von 169 Euro ein weiterer Negativpunkt - wieso soll der Endnutzer Geld für ein Gerät ausgeben, dass im Grunde nicht mehr kann, als ein Videosignal zu splitten? Halbwegs aktuelle Grafiklösungen von Nvidia oder AMD besitzen mehrere Ausgänge und erweitern oder klonen völlig kostenlos die Bildanzeige. AMD Eyefinity unterstützt beispielsweise bis zu sechs Bildschirme mit nur einer Grafikkarte.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.