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Sapphire: SAP verspricht einfachere R/3-Anpassung

29.08.1997

Schon heute, so Plattner, ließen sich 61 Prozent aller Installationen in weniger als neun Monaten durchführen. Diese Zeiten seien ab der Verfügbarkeit von Version 4.0 noch weiter zu reduzieren. Vor allem mit den Werkzeugen der "Accelerated-SAP"-Methode (Asap) soll, ergänzt Paul Wahl, US-Geschäftsführer der SAP, den negativen Implementierungsschlagzeilen ein Ende bereitet werden. Wahl versprach: "Damit machen wir aus einer vermeintlichen Schwäche eine absolute Stärke."

So bieten die Walldorfer für R/3-Anwender, die von Version 2.2, 3.0 oder 3.1 auf das Release 4.0 umsteigen wollen, mit "Asap for Upgrades" einen vereinfachten Umstiegsprozeß an. Darin sind ausgetüftelte Zeit- und Aktionspläne enthalten, die einen fristgerechten Abschluß der Projekte sicherstellen sollen. Teile des Umstiegsprozesses ließen sich laut SAP während des laufenden Betriebs vollziehen. Hinzu kommt ein Java-basierter Assistent, der Upgrades via Netz ermöglicht.

Für europäische Kunden, die den Umstieg nicht selbst bewältigen können, bieten die Walldorfer von ihrem Service- und Support-Center in Dublin aus die Möglichkeit zum Remote-Upgrade.

Wesentlicher Asap-Bestandteil ist der "R/3-Business-Engineer", ein Werkzeug, das ab R/3, Version 4.0, ausgeliefert wird. Es soll Anwendern erleichtern, das R/3-System per interaktivem Frage- und Antwortspiel zu konfigurieren. Außerdem vereinfache das wissensbasierte Werkzeug die Einstellung durch vorkonfigurierte Systeme für bestimmte Branchen - zunächst für die chemische, Konsumgüter- und Stahlindustrie.

Für Unternehmen mit 25 bis 350 R/3-Arbeitsplätzen existiert bereits das sogenannte Ready-to-run-(RRR-)System, das bislang jedoch nur auf Compaq-Servern unter NT und mit der Microsoft-Datenbank SQL Server ausgeliefert wurde. Die Unterstützung weiterer Datenbanken und Systemplattformen wie IBMs Midrange-Maschine AS/400 ist in Vorbereitung.

Außerdem wollen die Walldorfer enger mit der von ihr mitgegründeten Open Application Group Inc. (OAG) kooperieren. Gemeinsam mit der TSI International Software Ltd. sollen alle relevanten Business Application Programming Interfaces (Bapis) künftig den Spezifikationen der Open Application Group angepaßt werden.

Als Ergebnis der gemeinsamen Entwicklungsanstrengungen mit Microsoft kündigte SAP den "DCOM Component Connector" an. Er soll eine auf dem DCOM-Komponentenmodell basierende Verbindung zu den Bapis der Walldorfer herstellen und hat damit Zugriff auf Microsofts Entwicklungs- und Run-time-Technologien.

Die Entscheidung für Microsofts Komponententechnik DCOM will Plattner nicht als ideologische Festlegung verstanden wissen: "Wir übernehmen soviel Technologie aus dem Markt, wie wir benötigen. Das gilt für COM/DCOM, aber auch für Corba.".