Sapphire: SAP schmiedet neue Partnerschaften für seine ERP-Welt

24.04.2007
SAP hat gemeinsam mit Hewlett-Packard und Microsoft auf der Kundenveranstaltung in Atlanta eine Duet-Appliance vorgestellt, mit deren Hilfe der Zugriff von Office auf den SAP-Backbone vereinfacht werden soll.

Unter der etwas sperrigen Bezeichnung "Duet by SAP and Microsoft, powered by HP" hat der Softwarekonzern gemeinsam mit den Kooperationspartnern Microsoft und Hewlett-Packard einen speziell für "Duet" ausgelegten Appliance-Server vorgestellt. Die von SAP und Microsoft seit zwei Jahren gemeinsam entwickelte Software Duet erlaubt es Unternehmen, Anwender über das weit verbreitete Office-System direkt mit den SAP-Anwendungen im Backend zu koppeln. Seit knapp einem Jahr ist Duet offiziell im Markt verfügbar (siehe auch: Office und ERP kommen sich näher).

Die Duet-Appliance basiert auf einem "Proliant"-Server von HP. Der vorkonfigurierte Rechner soll Kunden in erster Linie als Evaluationssystem dienen, mit dem diese den Nutzen von Duet mit eigenen Daten bewerten könnten, heißt es in einer offiziellen Mitteilung SAPs. Über mitgelieferte Scripte könnten die Anwender Duet-Implementierungen starten und testen. Dadurch verkürze sich die Einführungsphase, verspricht der Hersteller. Darüber hinaus lasse sich die Duet-Appliance mit weiteren Proliant- und Integrity-Rechnern ausbauen. Die Duet-Appliance soll ab Juni dieses Jahres zunächst in Nordamerika verfügbar sein. Wann der Rechner auch in Europa zu haben sein wird, steht noch nicht fest.

Die Nachfrage nach Duet sei bereits heute sehr groß, betonte Doug Merritt, Leiter des Bereichs Business User Development von SAP. Experten taxieren die Zahl der Duet-Anwender derzeit auf rund 250. Angesichts der 36 000 Namen zählenden Kundenliste von SAP bleibt die Duet-Klientel damit aber eher überschaubar. Nach Einschätzung von Experten müssen die Softwareanbieter an ihrem Angebot noch feilen, um ihre Pläne, mehr Nutzer an die ERP-Systeme zu bekommen, in die Tat umzusetzen. Vor allem die starren Lizenzmodelle schreckten viele Kunden derzeit noch ab. Analysten wie Rüdiger Spies von IDC gehen deshalb davon aus, dass die Anbieter in der nächsten Zeit eine Art Light-Lizenz für die Nutzer offerieren, die nur selten über Office auf die betriebswirtschaftliche Standardsoftware zugreifen.

Darüber hinaus arbeitet SAP an der weiteren Entwicklung der Duet-Lösung (siehe auch: Microsoft und SAP spielen weiter im Duet). Version 2.0, die im kommenden Jahr herauskommen soll, werde zusätzliche Werkzeuge beinhalten, die es den Nutzern erlauben, die Duet-Umgebung einfacher auf ihre individuellen Anforderungen hin zu konfigurieren, hieß es.

Um dem Information Worker über Duet hinaus die Arbeit mit dem SAP-System zu erleichtern, plant der Konzern Web-2.0-Techniken wie Ajax in den Collaboration-Produkten des SAP-Portals zu integrieren (siehe auch: SAP bastelt an neuen Frontends). Ferner arbeite man an zusätzlichen Analyse- und Such-Tools sowie einer verbesserten Integration entsprechende Werkzeuge von Drittanbietern (siehe auch: Collaboration ergänzt persönliche Produktivität). (ba)