Anwendertreffen in Montreux:

Sapiens soll demnächst in Unix-Umgebung laufen

14.12.1990

MONTREUX (CW) - Die Version 2.0 ihrer objektorientierten Software-Entwicklungsumgebung hat die Sapiens International B.V., Amsterdam, beim Treffen der Sapiens International User Group (SIUG) in Montreux vorgestellt. Die bisher ausschließlich für IBM-Mainframes verfügbare Software soll demnächst auch unter DECs Betriebssystem VMS sowie unter Unix laufen.

Um die Verbundenheit mit IBM zu demonstrieren, ließ das Unternehmen auf der User-Veranstaltung den IBM-Manager Tom Fisher zu Wort kommen. Der Big-Blue-Repräsentant würdigte die Entwicklungsumgebung Sapiens, weil sie in IBMs AD/Cycle-Konzept passe, und überbrachte außerdem eine Grußadresse von Earl Wheeler, dem Vater der IBM-Konzepte SAA und AD/Cycle.

Sapiens-Geschäftsführer Shaul Shani verwies auf die erfolgreiche Entwicklung seines Unternehmens. 1990 werde ein Umsatz von ungefähr 18 Millionen Dollar erzielt, für das Geschäftsjahr 1991 erwarte Sapiens sogar eine Steigerung auf 35 Millionen Dollar. Das Unternehmen wolle zunächst die führende Position unter den Anwendungsentwicklungs- und Wartungssystemen im IBM-Mainframebereich einnehmen. Später soll die Software laut Shani jedoch "auf allen Plattformen" verfügbar sein.

Ausführliche Informationen erhielten die Anwender über die Sapiens-Version 2.0. Zum Produktumfang gehört ein "Object Planner/Object Modeller" als integrierte CASE-Tool-Komponente sowie das Modul "Sapiens-Workstation" für dezentral genutzte, Repository-gestützte Anwendungen. Sapiens verspricht außerdem vereinfachte Sotfware-Entwicklungs-Richtlinien und -Funktionen, die Unterstützung der IBM-Mainframe-Datenbanken und des Repositories sowie die Einbindung existierender Systemumgebungen in Sapiens.

Die Software werde die komplette SAA-Rechnerarchitektur abdecken, so eine Vereinbarung zwischen Sapiens und IBM. Im Rahmen des AD/Cycle-Konzeptes soll ein standardisiertes Change-Managementsystem entstehen und auch im Bereich verteilte Datenverarbeitung werde es vorangehen.