Weniger als vier Jahre nach seinem Börsengang soll die Dresdener SAP Systems Integrations (SAP SI) AG nun vollständig von ihrer Walldorfer Softwaremutter integriert werden: Wie SAP am Dienstag Abend bekannt gab, will es seine Beteiligung an SAP SI von 70 auf 100 Prozent aufstocken. Der Softwarekonzern plant dazu, den außenstehenden Aktionären von SAP SI ein freiwilliges Angebot zum Erwerb der Aktien zum Preis von 20,40 Euro je Stück zu unterbreiten. Der Angebotspreis liegt damit um zirka 35 Prozent über dem XETRA-Schlusskurs vom 22. März von 15,12 Euro. Im September 2000 hatte der Emissionskurs 19 Euro je Aktie betragen.

Durch den Schritt sei SAP in der Lage, das globale Angebot an strategischer IT-Beratung zu stärken und Kunden das komplette Set aus Beratungs- und Integrationsleistungen aus einer Hand anbieten, so die offizielle Begründung. Als Mehrheitseigner wäre dies für die Walldorfer allerdings auch bisher kein Problem gewesen. Plausibler wäre vielmehr das Ziel, die hohen Kosten und Publikationspflichten einer zweiten börsennotierten Gesellschaft einzusparen. Diese fallen an, obwohl die Kursentwicklung der SAP-SI-Aktie stark von dem SAP-Papier abhängt. Auch sonst gelang es den Dresdnern bislang kaum, aus dem Schatten ihrer Mutter herauszutreten, bei bestimmten Dienstleistungen konkurrierten die beiden Unternehmen zum Teil sogar. (mb)