Simulierte Stock-Options

SAP will Mitarbeiter am Höhenflug der Aktie beteiligen

10.04.1998

"Wir kämpfen um die weltweit besten Fach- und Führungskräfte und waren dabei bis dato gegenüber unseren wichtigsten Wettbewerbern in den USA erheblich benachteiligt", begründete SAP-Vorstand Henning Kagermann die "STAR"-Initiative (Stock Appreciation Rights Program) auf der Bilanzpressekonferenz 1997. Jedenfalls konnten die Walldorfer bisher ihren Mitarbeitern kein Beteiligungsprogramm anbieten, das mit den in den USA üblichen Stock Options vergleichbar ist. Handlungsbedarf bestand jedoch dringend - immerhin plant das Unternehmen allein in diesem Jahr 5000 Neueinstellungen.

Das laut Kagermann zunächst als "Pilotversuch" laufende STAR beginnt im Mai und ist bis April 1999 befristet. Es simuliert aber nur ein Aktienoptionsrecht, weil es auf Wandelschuldverschreibungen mit bedingter Kapitalerhöhung sowie einen Bezugsrechtsausschuß für Aktionäre verzichtet - womit der SAP-Vorstand schwierige und vor allem langwierige Diskussionen mit den Aktionären umging.

Bei einer Kurssteigerung der SAP-Vorzugsaktie während der Laufzeit des Programms um bis zu 100 Mark sollen demnach die teilnahmeberechtigten Mitarbeiter daran zu 100 Prozent partizipieren - an einem weiteren Anstieg bis 200 Mark zu 50 Prozent, bei einem Kursanstieg über 200 Mark noch zu 25 Prozent. Steigt der Aktienkurs nicht oder fällt er sogar, geht die SAP-Belegschaft leer aus. Ausgeschüttet wird der etwaige Bonus in drei Raten zum 1. Juli 1999 sowie zum 1. Januar beziehungsweise 1. Juli 2000 - jeweils unter der Voraussetzung noch bestehender Arbeitsverhältnisse.