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SAP will Entlassungen vermeiden

04.11.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die SAP hofft, das Geschäftsjahr 2003 ohne Entlassungen absolvieren zu können. Henning Kagermann, gemeinsam mit Hasso Plattner Vorstandssprecher des Softwareanbieters, sagte in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" (WamS), alle Planungen für dieses Jahr gingen davon aus, dass SAP seine Ziele ohne Entlassungen erreichen könnte. Es gebe eine natürliche Fluktuation, die man ausnutzen wolle, aber keine Sonderprogramme. Kagermann sagte allerdings auch, dass man das nicht garantieren könne.

Der habilitierte SAP-Vorstand mit Promotion in theoretischer Physik und bekennende Deep-Purple-Fan zeigte sich optimistisch über die Zukunft. "Die Software-Branche wird wieder überdurchschnittlich wachsen," sagte er der WamS.

Kagermann äusserte sich auch zu einem weiteren Thema, das für SAP wie für die Branche von großem Interesse ist: der Einstieg von Microsoft in den Markt für Standard-Software mit den Zukäufen von Great Plains und Navision. Und auch Peoplesoft rüstet sich, mit Zukäufen den Markt für Branchenlösungen umzukrempeln, wenn auch auf niedrigerem Niveau. Der SAP-Mann sieht solcherlei Bewegungen allerdings eher gelassen: "Die SAP hat eine starke Stellung. Wir haben selbst in guten Jahren nicht so schnell Marktanteile gewonnen wie momentan", zitiert ihn die WamS. Mit über 50 Prozent sei SAP jetzt stärker als seine fünf wichtigsten Wettbewerber zusammen.

Kagermann verwies schließlich Spekulationen ins Reich der Gerüchteküche, wonach SAPs Plattner kurz vor dem Rückzug aus dem Berufsleben stünde. Kagermann: "Diese Spekulationen kommen immer wieder. Glauben Sie mir, es gibt keinen Anlass zu solchen Annahmen." (jm)