SAP veröffentlicht enttäuschende vorläufige Zahlen

11.01.2007
Der Walldorfer Softwarekonzern hat soeben vorläufige Zahlen zum vierten Quartal und Geschäftsjahr 2006 vorgelegt.

Heute Abend beschränken wir uns auf die Kernfakten – eine ausführlichere Berichterstattung folgt

Die SAP AG erwarte nach einer ersten Analyse der vorläufigen Geschäftszahlen im vierten Quartal 2006 einen Produktumsatz (= Lizenzen und Wartung) von rund 2,20 Milliarden Euro, heißt es in der Mitteilung. Das entspreche einer Steigerung von rund acht Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal (2,04 Milliarden Euro). Ohne Währungseffekte hätte das Plus zwölf Prozent betragen. Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern damit einen Produktumsatz von rund 6,64 Milliarden Euro. Das wären elf Prozent (rund 13 Prozent ohne Berücksichtigung der Wechselkurseinflüsse) mehr als die 5,96 Milliarden Euro aus dem Geschäftsjahr 2005.

Die reinen Lizenzerlöse seien im Jahresvergleich von 2,78 Milliarden Euro um lediglich elf Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar für 2006 gestiegen, teilte das Unternehmen mit. Das lag deutlich unter der SAP-eigenen Prognose von 15 bis 17 Prozent. Die an der NYSE gehandelten American Depository Shares (ADS) des Walldorfer Konzerns fielen bis 23.30 Uhr MEZ bereits um mehr als zehn Prozent auf 48,50 Dollar. Im Oktober hatte SAP allerdings bereits angedeutet, dass es "weniger wahrscheinlich" sei, dass das obere Ende der Anfang Januar 2006 ausgegebenen Prognose von 15 bis 17 Prozent Wachstum beim Lizenzumsatz noch erreicht werden könne.

Auch im Jahr 2006 habe der Konzern seinen Anteil unter den Anbietern von Unternehmenskernsoftware stark erweitert, heißt es weiter. Der entsprechende Anteil der SAP sei um rund drei Prozentpunkte auf rund 24,2 Prozent weltweit zu Ende des Berichtszeitraums gestiegen. Den gesamten Lizenzumsatz aller Anbieter in diesem Marktsegment taxiert SAP unter Berufung auf Analystenangaben auf rund 16,4 Milliarden Dollar.

Den Gesamtumsatz im vierten Quartal schätzt SAP vorläufig auf 2,95 Milliarden Euro. Das wären sieben (währungsbereinigt zwölf) Prozent mehr als die 2,75 Milliarden Euro in der Vorjahreszeit. Für das Gesamtjahr 2006 erwarten die Walldorfer Einnahmen von rund 9,43 Milliarden Euro, elf (währungsbereinigt zwölf) Prozent mehr als 2005 (8,51 Milliarden Euro).

Die bereinigte operative Marge soll auf Basis dieser Zahlen im Gesamtjahr 2006 um 0,6 bis 0,7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr (28,3 Prozent) steigen; das bereinigte Ergebnis je Aktie wird somit für das Gesamtjahr 2006 voraussichtlich mindestens bei 1,59 Euro (nach der bereits erfolgten Ausgabe neuer Aktien) liegen. Das Ergebnis je Aktie für das Gesamtjahr 2006 soll mindestens 1,50 Euro (ebenfalls nach dem Aktiensplit) erreichen. Hier habe das Unternehmen im zweiten und vierten Quartal von steuerlichen Einmaleffekten profitiert. (tc)