SAP: Unreife Open-Source-Produkte haben keine Chance

16.02.2006
Nur Entwicklungen, deren Qualität und Verlässlichkeit erwiesen ist, haben bei der weiteren Konsolidierung der IT-Strukturen eine Chance.

Ein eher pessimistisches Bild der Zukunft von Open-Source-Anwendungen hat Peter Graf, Executive Vice President Solution Marketing bei SAP, auf der "Open Source Business Conference" in San Francisco gezeichnet. Hintergrund der Perspektive ist die Fortsetzung der IT-Konsolidierung, bei der es zunehmend um die Neugestaltung der Prozesse auf unternehmensweiter Ebene geht. Dem werde alles zum Opfer fallen, was die Prozesse der Zukunft nicht hundertprozentig unterstützen kann - einschließlich der Software.

Open-Source-Software habe, so Graf, nicht zu unrecht den Ruf, zur IT-Kostensenkung beizutragen. Das sei aber nicht genug. Die wichtigere Frage sei nämlich, was sie zur Wertschöpfung beiträgt. Und an diesem Punkt sei relevant, wie ausgereift quelloffene Programme sind. "Welche Open-Source-Techniken sind reif genug, den kommenden Konsolidierungsprozess zu überleben?" fragte Graf und lieferte gleich die Antwort: "Linux? Definitiv. Eclipse? Definitiv. Mozilla? Sehr wahrscheinlich."

Es gebe aber sehr viele quelloffene Anwendungen aus Projekten, die noch nicht lange bestehen. Ihnen werde die Zeit fehlen, zu einer hinreichenden Qualität zu gelangen, bevor die CIOs sich für ihre Konsolidierungsplattformen entscheiden müssen. Graf: "Wir glauben, dass quelloffene Business-Applikationen bis zur nächsten Konsolidierungswelle nicht genug Zeit haben zu reifen." (ls)