Allianz mit Metro

SAP und Intel wollen Barcode ablösen

03.05.2002
MÜNCHEN (CW) - Zusammen mit der Metro AG und Intel entwickelt SAP eine neue Technik für die Verbesserung logistischer Abläufe im Handel. Ziel ist die Ablösung der derzeit gebräuchlichen Barcode-Systeme durch Transponder-Chips.

Barcode-Systeme sind geeignet, um Produktdaten mit Scannern erfassen zu können - orten lassen sich Waren damit aber nicht. Dies ist einer der wesentlichen Vorteile der Radio-Frequency-Identification-(RFID-)Technik. Statt Artikel mit einem Strichcode auszuzeichnen, wird hierbei ein kleiner Kupferstreifen aufgeklebt, der einen winzigen Chip sowie eine Antenne enthält. Zum einen lassen sich so mehr Daten speichern, zum anderen können Einzelhändler wie Metro feststellen, ob Regale ausreichend gefüllt sind oder in welchem Lager sich die Waren befinden.

Chips noch zu teuerIntel soll die dafür benötigte Hardware liefern, SAP kommt die Aufgabe zu, die Verbindung zu den Backend-Systemen der Händler herzustellen. Aufgrund mehrerer Faktoren handelt es sich bei dem Vorhaben derzeit noch um Zukunftsmusik. RFID wird zwar schon eingesetzt, beispielsweise bei der Erhebung von Autobahngebühren. Für die Nutzung auf niedrigpreisigen Lebensmitteln sind die Chips mit einem Stückpreis zwischen 25 Cent und drei Dollar allerdings zu teuer. Ferner würden sich die zu verarbeitenden Datenmengen der Einzelhändler drastisch erhöhen und die derzeit verfügbaren Softwaresysteme massiv überfordern. Wolfgang Runge, Senior Vice President von SAP, gibt sich dennoch optimistisch: Er rechnet mit einer Marktreife entsprechender Anwendungen in zwei bis vier Jahren. (rg)