SAP und Accenture nehmen Kliniken, Kassen und Ärzte ins Visier

22.09.2006

Allerdings sind SAP und Accenture nicht die einzigen IT-Anbieter, die den Braten gerochen haben. Auch andere Branchengrößen haben den Healthcare-IT-Markt ins Visier genommen. Beispielsweise hatten Microsoft und Intel schon vor Jahren eine entsprechende Initiative gestartet. Seit dem Frühjahr dieses Jahres testet die Asklepios-Klinik in Hamburg erste Ergebnisse dieser Kooperation (siehe auch: Kliniken digitalisieren ihre Patienten). Ziel ist dabei, den Klinikbetrieb und die Betreuung der Patienten effizienter zu gestalten.

Für SAP und Accenture dürfte es daher nicht leicht werden, ihre Lösung unterzubringen. Zumal der Markt nicht gerade als einfach gilt. Gesetzliche Auflagen sowie unterschiedliche Interessen aller Beteiligten machen den IT-Anbietern oft das Leben schwer. Bestes Beispiel dafür sind die schon seit Jahren schwelenden Querelen rund um die Einführung der Gesundheitskarte (siehe auch: Einführung der Gesundheitskarte wird sich verzögern, Bericht: Gesundheitskarte wird deutlich teurer).

Dass die Geschäfte mit IT im Gesundheitswesen kein Zuckerschlecken sind, hat Accenture bereits am eigenen Leib erfahren müssen. Seit Monaten steht das Mammutprojekt der National Health Services (NHS), das die Runderneuerung der gesamten IT-Landschaft im britischen Gesundheitswesen zum Ziel hat, im Kreuzfeuer der Kritik. Ständig gibt es Streit zwischen den staatlichen Auftraggebern und den Dienstleistern, die das Projekt vorantreiben sollen. Nachdem sich diese Probleme schon negativ in den Bilanzen von Accenture ausgewirkt haben, drohen die Verantwortlichen mittlerweile offen mit dem Ausstieg aus diesem Projekt (siehe auch: NHS-Deal: Accenture droht mit Ausstieg). (ba)