Angriff auf IBM und Microsoft

SAP trommelt für HANA

15.12.2011
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

So integriert HANA Drittapplikationen

Vishal Sikka, SAP Vorstandsmitglied und CTO:"Vor uns liegt eine unglaublich spannende Gelegenheit, komplett neue Applikationen zu bauen."
Vishal Sikka, SAP Vorstandsmitglied und CTO:"Vor uns liegt eine unglaublich spannende Gelegenheit, komplett neue Applikationen zu bauen."
Foto: SAP AG

Überzeugen könnte möglicherweise ein lebhaftes Ökosystem rund um HANA, aus dem reichhaltige und innovative Lösungen für die professionelle IT-Nutzung hervorgehen werden, so lautet zumindest die Erwartung des SAP-Managements. "Vor uns liegt eine unglaublich spannende Gelegenheit, komplett neue Applikationen zu bauen", warb Technik-Chef Sikka für die In-Memory-Datenbank. Im Zuge seiner Keynote-Ansprache präsentierte er zudem einen Einblick in den Solutions-Stack für HANA-basierende Umgebungen und Applikationen. Das Modell zeigt als Basis die HANA-Datenbank samt zugehöriger Lifecycle- und Infrastruktur-Services sowie Funktionsbibliotheken (etwa für Analytics und Statistiken). Darauf setzt eine Schicht mit HANA-Applikationsdienste auf (etwa Textanalyse, Autorisierung, Semantik und Sprachunterstützung) gefolgt von den Abap- und Java-Plattform-Diensten (Data-Management, App-Container, Connectivity, Scheduler). Darüber wiederum schließen die Entwicklungsumgebungen an. Das Dach des Stacks bilden schließlich die Applikationen von SAP und Drittherstellern. Damit wäre die HANA-Umgebung prinzipiell dafür geeignet, beispielsweise Oracle-Datenbanken in ERP-Installtionen abzulösen. Ob SAP HANA als Stand-alone-Datenbank verkauft wird, ließ Sikka auf Nachfrage offen.

Dieses Konstrukt zur Einbindung von Drittapplikationen hat offenbar schon einige Hersteller bewogen, sich im HANA-Ökosystem zu engagieren. Auf der Veranstaltung verkündete SAP Projekte mit folgenden Partnern:

  • Der chinesischen Softwareanbieter UFIDA strebt Echtzeitapplikationen auf HANA-Basis an.

  • Tibco und SAP arbeiten schnellen Lösungen für Collaboration ("tibbr") und Analytics ("TIBCOSpotfire").

  • Tableau Software entwickelt Anwendungen zur Echtzeit-Visualisierung etwa in der Exploration.

  • Jive Software nutzt SAPs In-Memory-Technik für die Analyse sozialer Collabortions-Plattformen.