SAP-Tochter Steeb: "Der Mittelstand macht wieder Geld für ERP-Projekte locker"

20.09.2007
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Verwirrung um ERP-Festpreisangebote

Nach Arnolds Worten haben die 2004 erstmals vorgestellten Festpreisangebote von Steeb als Vorlage für die Ende Juli dieses Jahres von SAP vorgestellten "Branchenkomplettpakete" (siehe auch: SAP lockt Mittelständler mit ERP-Software zu festen Projektpreisen). Diese Lösungen werden von SAP-Partnern angeboten beziehungsweise bei den Kunden aufgesetzt, mittlerweile auch von Steeb. Auch hierbei handelt es sich um vorkonfigurierte Software. Die Vorarbeiten sollen die Zeit verkürzen, die SAP-Spezialisten brauchen, um das ERP-System aufzusetzen. Für zehn Named User sei ein Projekt ab 90 000 Euro zu haben. Worin nun der Unterschied zwischen den Fix-Produkten und den Branchenkomplettlösungen liegt, konnte Arnold ganz genau nicht erläutern. Für Arnold liegen beide Offerten nicht weit auseinander. "Die Branchenkomplettlösungen sind in Sachen Industriespezialisierung spitzer als unsere Fix-Angebote", so der Steeb-Chef. Beide Angebote richten sich an Kunden, die keine allzu spezifischen Abläufe im ERP-System abbilden möchten. Denn jedes Abweichen von dem voreingestellten Standardumfang kostet Geld. Der Steeb-Chef unterscheidet zwischen Firmen, für die Business-Software der Schlüssel zum Geschäftserfolg ist und die daher eine angepasste ERP-Umgebung wünschen. Daneben gebe es den "Basiskunden", der "normale" Geschäftsprozesse mit der Software realisieren will. Für letztere sei auch das neue SAP-Produkt "Business By Design" (vormals "A1S") gedacht.

Kleiner Maschinenbauer traut sich auf SAP R/3

Steeb-Kunde Steinkamp, ein Maschinenbauunternehmen aus dem ostwestfälischen Espelkamp ging einen eigenen Weg, um Kosten zu sparen. Seit 2005 nutzt der Betrieb R/3 4.7 mit 14 Anwendern. Solche Anwender lässt Steeb natürlich gern auf Kundenveranstaltungen vortragen. Damit will man zeigen, dass SAPs ERP-Software eben doch für die kleinen Firmen geeignet ist. Steinkamp beschäftigt 140 Mitarbeiter und ist eigenen Angaben zufolge das kleinste Maschinenbauunternehmen, das R/3 nutzt. Insgesamt investierte die Firma etwa 220.000 Euro in Softwarelizenzen, neue Hardware sowie Beratungsleistung. Sparen ließ sich beispielsweise bei der Datenbank: Hier verwendet der Maschinenbauer die kostenlose "Max DB". Dabei handelt es sich um die "SAP DB", die SAP gemeinsam mit dem Kooperationspartner MySQL weiterentwickelt. Zwar entrichtet der SAP-Kunde für die Datenbank keine Lizenzgebühren, er muss jedoch Wartung zahlen.