SAP Systems Integration: Das Leid der Tochter

08.08.2002
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der IT-Dienstleister SAP Systems Integration (SAP SI ) steckt in der Zwickmühle. Als börsennotiertes Beratungshaus kann sich die SAP SI nicht den Marktzwängen entziehen: Sie muss wachsen. Als SAP -Tochter muss sie Rücksicht auf die Partnerstruktur des Softwarekonzerns nehmen. In diesem Spannungsfeld baut sie ihre Beratungskapazitäten aus.

Ulrich Assmann, Vorstand der SAP SI AG, Dresden

Die SAP SI will sich zum Full-Service-Provider entwickeln. Schon heute bietet sie neben dem Kerngeschäft, der IT-Beratung und Implementierung von SAP-Produkten, auch Outsourcing-Dienste und strategische Beratung an. Während die Betriebsservices einen zumindest sichtbaren Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten (rund 8,5 Prozent der Einnahmen), sind die reinen Consulting-Dienste bislang eine Randerscheinung,. Sie werden nur auf besonderen Kundenwunsch gewährt. Das soll sich ändern: „Wir werden die strategische IT-Beratung ausbauen“, kündigte Ulrich Assmann, Vorstand der SAP SI, an. „Zurzeit arbeitet schon ein internes Team aus 30 bis 40 Mitarbeitern daran, die wesentlichen Inhalte zu formulieren, die eine künftige Consulting-Einheit ausfüllen wird.“

Im Lauf des nächsten Jahres wird SAP SI dem derzeitigen Stand der Planung zufolge diese neue Geschäftseinheit an den Start bringen. Damit bahnt sich weiterer hausinterner Diskussionsbedarf an, denn die SAP-interne Global Professional Services Organization (Global PSO), die immerhin auf die Ressourcen von weltweit 5000 Consultants zurückgreifen kann, versteht sich ebenfalls als strategische Beratungseinheit. Sie ist derzeit hauptsächlich im deutschen und amerikanischen Markt aktiv, ebenso wie die SAP SI. „Die Global PSO ist noch dabei, ihren Platz zu finden. Wir führen Gespräche mit den Verantwortlichen, um eine klare Position zu bestimmen“, erläutert Assmann. „Aber auch in der derzeitigen Situation ist das Bild falsch, dass SAP SI und Global PSO deckungsgleiche Leistungen anbieten. Zurzeit gibt es im Serviceportfolio allenfalls eine Überlappung von 50 Prozent - darüber müssen wir sprechen und eine Lösung erarbeiten.“

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