MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Walldorfer Softwareschmiede SAP wird nach Meldungen des "Wall Street Journal" heute im Rahmen ihrer Anwenderkonferenz "Sapphire" in Nizza eine breit angelegte E-Commerce-Strategie ankündigen. Unter anderem will das Unternehmen seine breite installierte Kundenbasis auf eine Art von Einkaufsportal locken, auf denen Drittanbieter von der Büroklammer bis hin zum PC alles offerieren, was in einem Unternehmen gebraucht wird. Darüber hinaus sollen die Produkte des Hauses sich künftig stärker an die individuellen Bedürfnisse von Anwendern anpassen lassen (etwa mit Zugriff auf Börsenkurse) und so zur meistgenutzten Anwendung auf Firmen-Desktops werden. Darüber hinaus soll die SAP-Software aber auch auf anderen Systemen, beispielsweise Personal Digital Assistants (PDAs), zugänglich sein.

Außerdem werden die Walldorfer auch ihre eigenen Produkte inklusive der betriebswirtschaftlichen Standardsoftware R/3 online vermarkten. Damit hofft die SAP, vor allem kleinere Kunden zu gewinnen. SAP-Vorstand Hasso Plattner erklärte: "Wenn jeder über das Internet einkauft, muß auch jeder über das Internet verkaufen." William Farrell, Analyst bei Morgan Stanley Dean Witter, faßt die Bemühungen lapidar zusammen: "Um die Wahrheit zu sagen: SAP ist spät dran mit dem Internet."