Web

SAP SI steigert Profit trotz Umsatzrückgang

30.01.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die SAP Systems Integrations AG (SAP SI) konnte ihren Nettogewinn im Geschäftsjahr 2003 deutlich steigern. Nach vorläufigen Berechnungen kletterte der Überschuss der SAP-Tochter gegenüber 2002 von 14,8 Millionen auf 26,4 Millionen Euro oder 74 (41) Cent pro Aktie. Der Dresdener IT-Dienstleister profitierte dabei nach eigenen Angaben in erster Linie von der hohen Beraterauslastung, signifikanten Kostensenkungen und dem Wegfall der im Vorjahr angefallenen Restrukturierungskosten. So wurde die operative Gewinnspanne (Ebit) mit 14,4 (Vorjahr: 7,8) Prozent nahezu verdoppelt. Die Einnahmen sanken dagegen von 293,2 Millionen auf 280,3 Millionen Euro. Angesichts der anhaltenden Investitionszurückhaltung und dem schwachen Dollar sei dies aber immer noch ein guter Wert, befand SAP SI. So verbuchte das Unternehmen in den USA einen Umsatzrückgang um 17,5 Prozent auf 35,7 Millionen Dollar. Bereinigt um Währungseffekte wären die Erlöse dagegen nur

1,4 Prozent niedriger als im Vorjahr ausgefallen.

Im Kernmarkt Deutschland/Schweiz schlug sich die Servicetochter der Walldorfer Softwareschmiede vergleichsweise gut. Mit 250,8 Millionen Euro lagen die Einnahmen hier lediglich 2,6 Prozent unter Vorjahresniveau. "Wir haben unseren Kunden deutlich machen können, dass die Serviceleistungen der SAP SI einen spürbaren Return on Investment bieten", begründete Vorstandsvorsitzender Bernd-Michael Rumpf das gute Jahresergebnis.

Im Schlussquartal 2003 erwirtschafteten die Sachsen mit voraussichtlich 79,3 Millionen Euro den höchsten Quartalsumsatz seit Firmengründung im Jahr 2000. Die Einnahmen lagen damit deutlich über dem Vorquartal (70,6 Millionen Euro) und dem Vorjahresquartal (74 Millionen Euro). Klammert man die Beiträge der 2003 übernommenen Beratungsgesellschaften SLI Consulting und SPM Technologies aus, erzielte das Unternehmen zugleich mit 74,8 Millionen Euro erstmals im vergangenen Jahr wieder ein organisches Wachstum. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern kletterte im Jahresvergleich von zwölf Millionen auf 13,3 Millionen Euro, das entspricht einer EBIT-Marge von 16,8 Prozent (Vorjahr 16,2 Prozent).

Im laufenden Geschäftsjahr rechnet das SAP-SI-Management mit einer nach wie vor verhaltenen Marktentwicklung im ersten Halbjahr und einer Belebung in der zweiten Jahreshälfte. Beim Ergebnis soll sich diese Entwicklung in einem Umsatzwachstum um acht bis zwölf Prozent niederschlagen, gleichzeitig stellt das Unternehmen eine weiterhin hohe Ebit-Marge von 14 bis 15 Prozent in Aussicht. "Obwohl Experten auch für 2004 weltweit nicht von signifikantem Wachstum im IT-Service-Markt ausgehen, sind wir davon überzeugt, mit unserem strategisch erweiterten Dienstleistungsangebot und dem SAP "NetWeaver" als Basis für umfassende Integrationsprojekte bestens aufgestellt zu sein, um diese Ziele zu erreichen", so Vorstandsvorsitzender Rumpf.

Um seinen Umsatz in Amerika verdoppeln und bis 2006 30 Prozent der Gesamteinnahmen außerhalb Deutschlands zu erwirtschaften, hatte SAP SI bereits 2003 die Übernahme eines US-amerikanischen IT-Dienstleisters geplant. Wie Firmenchef Rumpf nun mitteilte, standen die Verhandlungen kurz vor dem Abschluss. In der letzten Woche wurden sie aber abgebrochen, weil sich bei dem Unternehmen geschäftliche Risiken auftaten. Den Erwerb eines anderen Unternehmens in den USA schloss Rumpf für das laufende Geschäftsjahr nicht aus, wenn auch nicht unbedingt noch im ersten Halbjahr. (mb)