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SAP SI startet verhalten ins Geschäftsjahr 2002

12.04.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die SAP-Tochter SAP Systems Integration AG (SAP SI) hat nach vorläufigen Zahlen im ersten Geschäftsquartal 2002 einen Umsatz zwischen 73 und 75 Millionen Euro erwirtschaftet. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum beliefen sich die Einnahmen auf 60,1 Millionen Euro. Der operative Profit ging jedoch von 8,8 auf voraussichtlich fünf bis 5,5 Millionen Euro zurück. Das jüngste Ergebnis wird nach Angaben des Dresdner IT-Beratungshauses vor allem durch Wertberichtigungen für mögliche Forderungsausfälle belastet, die im Zusammenhang mit dem Insolvenzverfahren bei Fairchild Dornier stehen. Negativ habe sich zudem die saisonal und konjunkturell bedingte gesunkene Mitarbeiterauslastung ausgewirkt. Wie das Unternehmen mitteilte, seien inzwischen entsprechende Maßnahmen zur Stärkung des Vertriebs, zur Kostensenkung und zur "Optimierung der Auslastung" eingeleitet worden. Unternehmenssprecher

Stephan Kahlhöfer erklärte gegenüber der COMPUTERWOCHE, darunter sei vor allem ein verbessertes Ressourcen-Management zu verstehen, mit dem freie Mitarbeiterkapazitäten ausgemacht werden sollen. Zudem spreche man gezielt mit einzelnen Angestellten, die langfristig nicht mehr den Anforderungen der Kunden entsprechen, über eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses. "Das tun wir aber schon immer. Von Entlassungen kann also keine Rede sein", fügte Kahlhöfer hinzu. Ferner versuche SAP SI, beispielsweise die Reisekosten zu senken und die Mitarbeiter für derartige Einsparungen zu sensibilisieren. Die endgültigen Zahlen für das abgelaufene Quartal wollen die Sachsen am 30. April vorlegen.

Trotz des verhaltenen Starts ins neue Geschäftsjahr hält das Unternehmen an seinem Ziel fest, in diesem Jahr ein Umsatzwachstum von 15 bis 20 Prozent zu erreichen. Die operative Gewinnmarge soll zwischen 15 und 17 Prozent liegen. Grund für den Optimismus schöpft SAP SI aus der Entwicklung des derzeitigen Auftragsbestands. Der habe sich gegenüber dem Jahresende 2001 (124 Millionen Euro) bereits um über 20 Prozent erhöht.

Die Börse reagierte verhalten auf die jüngsten Nachrichten aus Dresden: Das SAP-SI-Papier sank am heutigen Freitagmorgen um 2,84 Prozent auf 17,10 Euro (Stand: 9:58 Uhr). (ka)