SAP schlägt Oracle im Heimatmarkt

09.05.2005
AMR Research sieht SAP noch in diesem Jahr als US-Marktführer.

2004 hätten Oracle und Peoplesoft im nordamerikanischen Markt für Business-Software zusammen noch mehr Umsatz erwirtschaftet als SAP, rechnen die Analysten in ihrem Bericht vor. Die Entwicklung in den zurückliegenden Quartalen deute jedoch darauf hin, dass SAP 2005 die Führung übernehmen wird. Die Umsatzbasis der Walldorfer bewege sich zunehmend von Europa nach Nordamerika, begründete das Beratungshaus seine Prognose. Außerdem habe SAP dort fünf Quartale in Folge seine Einnahmen im Jahresvergleich gesteigert.

Im weltweiten ERP-Geschäft, wo SAP bereits Marktführer ist, wird sein Umsatzanteil in diesem Jahr auf 43 Prozent klettern, schätzt AMR Research. Dabei basiere ein signifikanter Anteil des Wachstums nicht auf Service- oder Wartungseinnahmen, sondern auf Lizenzerlösen. Das "neue" Oracle werde dagegen nur 19 Prozent Marktanteil erreichen - etwas weniger als die beiden unabhängigen Unternehmen Oracle und Peoplesoft im Vorjahr zusammen erzielt hatten. "Beim Zusammenschluss von Softwarefirmen ergibt eins plus eins häufig weniger als zwei", so AMRs Research Director David O?Brien. Dies habe sich bereits nach der Übernahme von J.D. Edwards durch Peoplesoft gezeigt.

Allgemein geht die Unternehmensberatung davon aus, dass die Auswahl im ERP-Bereich weiter schrumpft. So seien von den fünf größten Anbietern im Jahr 1999 - J.D.Edwards, Baan, Oracle, Peoplesoft und SAP - nur noch zwei unabhängig. (mb)