SAP rüstet Java für das Highend

21.10.2004

Nach Angaben des Herstellers müssen weder bestehende Java-Anwendungen umgestellt noch besondere Vorkehrungen beim Schreiben neuer Software getroffen werden, um die Shared-Memory-Technik in Anspruch zu nehmen.

Darüber hinaus soll SAPs Java-Implementierung bessere Möglichkeiten zur Problemdiagnose bieten. So lässt sich eine einzelne JVM in einen Debug-Mode umschalten, so dass Softwareexperten sich während des Betriebs auf die Suche nach Laufzeitfehlern machen können. Bisher, so die Walldorfer, waren Spezialisten auf Testumgebungen angewiesen, in denen das störanfällige Szenario nachgespielt wurde. Auch Firmen wie Mecury Interactive oder Segue arbeiten an Laufzeitdiagnosen für Java.

Allerdings werden die Java-Erweiterungen erst mit der für nächstes Jahr angekündigten Netweaver-Version ausgeliefert und nicht Bestandteil von Netweaver 2004 sein. Von der verbesserten Java-Stabilität profitieren alle Komponenten der Netweaver-Plattform, zu der auch die Stammdatenverwaltung "Master Data Management" (MDM) gehört. Sie eignet sich dazu, Daten von Kunden, Produkten und Lieferanten in heterogenen IT-Umgebungen zu konsolidieren, zu pflegen sowie verschiedenen SAP- und Nicht-SAP-Applikationen zur Verfügung zu stellen. Das Release 3.0 ging unlängst in die Ramp-up-Phase. Hierbei erhalten ausgewählte Kunden die Software, bevor sie allgemein verfügbar ist.

Zu den Neuheiten des Release MDM 3.0 zählen ein Framework zum Modellieren von Datenobjekten, Funktionen zur globalen Datensynchronisation für die Konsumgüterindustrie und den Handel sowie Web-Services-Schnittstellen für die Stammdatenverwaltung.

Zwar stellt MDM eine Vielzahl vorgefertigter Datenobjekte zum Verarbeiten von Kunden-, Artikel- und Lieferantendaten bereit, doch oft benötigen Kunden eigene Datenstrukturen. Diese lassen sich nun mit dem Modellierungswerkzeug des "Master Data Framework" erzeugen, indem das bestehende Datenmodell durch kundenspezifische Objekte angereichert wird. Erweitert wurden zudem die Funktionen zur Konsolidierung von Datenbeständen. So helfen neu hinzugefügte Cleansing-Mechanismen dem Anwender -beispielsweise, Dubletten ausfindig zu machen. Über Matching-Regeln lassen sich ähnlich lautende Produktbezeichnungen identifizieren.

Produktdaten zwischen Handelspartnern abgleichen