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SAP reicht Klage gegen Siebel ein

09.11.1999
Wegen unfairer Abwerbungen

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die amerikanische Tochtergesellschaft von SAP wirft ihrem Konkurrenten Siebel Systems "räuberisches" Verhalten bei der Suche nach neuen Mitarbeitern vor. Ein Gericht soll nun klären, ob Siebel unrecht gehandelt hat.

Insgesamt soll Siebel im Lauf des vergangenen Jahres 27 SAP-Manager in der klaren Absicht abgeworben haben, dem Geschäft des Konkurrenten zu schaden. Ein prominentes Beispiel hierfür ist Paul Wahl. Der ehemalige Chief Executive Officer (CEO) von SAP America verließ seinen alten Brötchengeber, um vorübergehend bei Tristrata anzuheuern. Danach wechselte er als Chief Operating Officer (COO) zu Siebel Systems. Auch Jeremy Coote, ehedem President von SAP America, wechselte zu Siebel. Nach Auffassung von SAP will Siebel mit derlei Methoden vor allem seine Position im Bereich des Customer-Relationship-Management (CRM) ausbauen.

Als Reaktion auf das Gebaren seines Rivalen hat SAP nach Auskunft von Siebel am State Court von Pennsylvania Klage eingereicht. Die Richter sollen nun entscheiden, ob das Unternehmen tatsächlich "unrechtmäßig unfairen Wettbewerb" betrieben hat. Siebel weist die Anschuldigungen von sich.