SAP-Prozesse im Dialog bauen

20.07.2005
Mit dem "Context Framework" von der Companio AG sollen Fachabteilungen Geschäftsprozesse ohne Programmierung gestalten können.

Business-Process-Management-Systeme (BPM) gibt es viele. Und komplex sind die meisten auch. Die Companio AG aus Neu-Ulm glaubt, einen Ansatz gefunden zu haben, mit dem das Erstellen von kundenindividuellen, SAP-gestützten Geschäftsprozessen sehr viel einfacher und flexibler vonstatten geht, als dies mit marktgängigen BPM-Lösungen möglich ist. Das Context Framework folgt dem Konzept der Service-oriented Architecture (SOA) und besteht aus vorgefertigten Softwarekomponenten, aus denen Anwender ohne Programmierung Geschäftsprozesse aufsetzen können.

Das Produkt richtet sich nicht an Entwickler, sondern an Prozessverantwortliche in Fachabteilungen. Solche Nutzer, die in der Regel nicht über Programmierkenntnisse verfügen, sollen über Wizards Abläufe festlegen können. Im Gegensatz zu grafisch orientierten BPM-Werkzeugen lassen sich damit Prozesse einfach und flexibel gestalten. Produkte der Konkurrenz setzten viel technisches Wissen voraus und seien an eine technische Architektur gebunden.

Mit Companios Produkt sollen Anwender zwar auch in der Lage sein, anhand der Daten und Funktionen aus Backend-Systemen Abläufe zu definieren, jedoch seien die Softwarefunktionen und Prozessdefinitionen nicht fest verdrahtet. Prozesse lassen sich während der Laufzeit verändern.

Das Context Framework setzt sich aus der "Interaction Engine", der "Process Engine" und der "Designer Engine" zusammen. Das Produkt läuft auf SAPs Web Application Server 6.40 und bedient sich klassischer Techniken wie RFCs, BAPIs sowie Web-Services, um mit R/3 und Mysap zu kommunizieren.

Die Interaction Engine erzeugt Benutzerschnittstellen auf der Grundlage von SAPs GUI-Elementen. Diese Interfaces lassen sich ins Enterprise Portal, ins Sapgui sowie in Java- und C#-Applikationen einbetten.

In der Process Engine werden Daten und Funktionen etwa aus R/3, Microsoft Exchange Server und Datenbanken verwendet, um Geschäftsprozesse zu gestalten. Die Komponenten verfügt über einen Datenspeicher und Integrationsmodule. Dies ist erforderlich, da Firmen für Abläufe wie etwa die Umsatzprognose für einen Kunden aus verschiedenen ERP-, Data-Warehouse- und Datenbanksystemen Informationen heranziehen, verarbeiten und auf einer Web-Oberfläche anzeigen müssen.

Aufgabe der erst Anfang 2006 verfügbaren Designer Engine ist es, Prozessdefinitionen in Abläufe, Benutzer-Interfaces und Daten umzuwandeln. Dieses Tool enthält die Wizards. (fn)