envia Mitteldeutsche Energie AG

SAP-Mandanten energiearm trennen

19.11.2009
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
"Mit dem SAP Solution Manager war es möglich, Change-Request-, Test- sowie Überwachungs-Prozesse durchgängig durchzuführen, sonst wäre die Komplexität der parallelen Projekte und die Anforderungen an die Dokumentation nicht beherrschbar gewesen. Wichtig war hierbei auch die Integration von Freigabe- und Abnahmestrategien, die unsere Fachbereiche direkt und aktiv in diese Prozesse einbezogen.“ Jens Winkler, Leiter IV-Steuerung bei enviaM.
"Mit dem SAP Solution Manager war es möglich, Change-Request-, Test- sowie Überwachungs-Prozesse durchgängig durchzuführen, sonst wäre die Komplexität der parallelen Projekte und die Anforderungen an die Dokumentation nicht beherrschbar gewesen. Wichtig war hierbei auch die Integration von Freigabe- und Abnahmestrategien, die unsere Fachbereiche direkt und aktiv in diese Prozesse einbezogen.“ Jens Winkler, Leiter IV-Steuerung bei enviaM.

Vor dieser Aufgabe stand auch der regionale Energiedienstleister envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM) aus Chemnitz. Das Unternehmen versorgt rund 1,4 Millionen Kunden mit Strom, Gas, Wärme, Wasser und energienahen Dienstleistungen und setzte im Jahr 2008 knapp 2,3 Milliarden Euro um. "Um die einzelnen Geschäftsbereiche zu entbündeln, mussten wir die Unternehmensstruktur neu ordnen und die kaufmännischen und energiewirtschaftlichen Geschäftsprozesse anpassen", erklärt Jens Winkler, Bereichsleiter V-Steuerung bei der enviaM. "Ebenso war dazu die Trennung der prozessunterstützenden SAP-Anwendungen in separate Systeme für den Lieferanten und den Verteilnetzbetreiber notwendig." Nach den Vorgaben der Bundesnetzagentur musste das IT-Unbundling bis 1. Oktober 2009 umgesetzt werden.

SAP-Änderungen lückenlos dokumentieren

Als zentrales Informations- und Abrechnungssystem nutzt der Energiedienstleister die branchenspezifische Lösung SAP for Utilities, ergänzt durch die Reporting-Software SAP NetWeaver Business Warehouse. Beide Anwendungen werden als dreistufige SAP-Systemlandschaft betrieben, bestehend aus Entwicklungs-, Test- und Produktivsystem. Ab 2008 führte der Energiedienstleister zudem SAP CRM 2007 ein. Ziel war, die kundenorientierten Prozesse zu bündeln und dadurch die Kundenbetreuung zu verbessern sowie neue und innovative Prozesse in Vertrieb und Marketing rasch umsetzen zu können.

Das Unternehmen musste nicht nur die bestehenden SAP-Systeme gesetzeskonform trennen, sondern auch die neue CRM-Software bereits nach den EnWG-Richtlinien zur Entflechtung implementieren. Aufgrund der synchronen Umsetzung der Teilprojekte entstand ein umfangreiches Implementierungs- und Umstellungsprojekt, das rund 24 Monate dauerte. Rund 200 Berater, Entwickler und Systemspezialisten von enviaM und dem mit der Durchführung beauftragten IT-Dienstleisters GISA GmbH waren daran beteiligt. Zusätzlich unterstützten Entwickler von SAP das Projekt.