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SAP macht mehr Gewinn als erwartet

26.01.2005
Europas größter Softwarehersteller hat im vierten Quartal etwas mehr verdient als erwartet und erstmals seit 2001 den Lizenzumsatz gesteigert. Für 2005 steht Wachstum vor Gewinn.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Europas größter Softwarehersteller SAP hat im vierten Quartal etwas mehr verdient als von Anaylsten erwartet. Der Gewinn sei von 420 Millionen Euro auf 542 Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen in Walldorf mit. Von dpa-AFX befragte Experten hatten mit einem etwas geringeren Gewinn gerechnet. SAP hatte bereits Anfang Januar Umsatzzahlen und Daten zur Margenentwicklung bekannt gegeben.

Beim Proforma-Gewinn je Aktie verzeichnete SAP im vierten Quartal einen Anstieg von 1,55 auf 1,78 Euro. Der operative Proforma-Gewinn legte um elf Prozent auf 851 Millionen Euro zu. Die von dpa-AFX befragten Experten hatten mit einem Anstieg in dieser Größenordnung gerechnet. Im Proforma-Gewinn sind Kosten für Aktienvergütungsprogramme, Akquisitionen sowie Abschreibungen auf den Unternehmenswert nicht enthalten.

Im Gesamtjahr steigerte SAP den Überschuss um 22 Prozent auf 1,311 Milliarden Euro. Der Proforma-Gewinn je Aktie stieg im Gesamtjahr von 3,84 Euro auf 4,37 Euro und lag damit wie Anfang Januar angekündigt leicht über der Prognose von 4,20 bis 4,30 Euro.

Wie bereits Anfang Januar veröffentlicht stieg der Umsatz um sieben Prozent auf 7,514 Milliarden Euro. Der Erlös aus dem Verkauf von Softwarelizenzen legte dabei um zehn Prozent auf 2,361 Milliarden Euro zu. Die Zahl der Beschäftigten stieg um neun Prozent auf 32.205.

SAP hat seine Marktanteile im Geschäft mit Anwendungssoftware für Unternehmen nach eigenen Angaben ausgebaut. Bezogen auf die vier größten Wettbewerber sei der Anteil am in Dollar gemessenen Softwarelizenzumsatz über die vergangenen vier Quartal gesehen auf 57 Prozent Ende Dezember gestiegen, hieß es. Ende September hatte SAP den Marktanteil noch auf 56 Prozent beziffert. Gegenüber dem Vorjahr seien die 57 Prozent ein Plus von drei Prozentpunkten. In den USA stieg der Marktanteil von 32 Prozent Ende 2003 auf 38 Prozent.

Als Wettbewerber stuft SAP Microsoft (Segment Unternehmenssoftware), Oracle, PeopleSoft und Siebel Systems ein. SAP ist hinter Microsoft und Oracle, das vor kurzem die Übernahme von Peoplesoft perfekt gemacht hat, der drittgrößte Softwarehersteller der Welt.

Für 2005 rechnett SAP erneut mit einem zweistelligen Plus beim Lizenzumsatz. Der Erlös aus dem Verkauf von Softwarelizenzen soll demnach um zehn bis zwölf Prozent zulegen. Im vergangenen Jahr stieg der von Analysten viel beachtete Lizenzumsatz um die in Aussicht gestellten zehn Prozent, dies war der erste Anstieg seit 2001.

Die operative Proforma-Marge soll in diesem Jahr zwischen null und 0,5 Prozentpunkten zulegen. Im vergangenen Jahr legte sie um rund einen Prozentpunkt zu. Der Proforma-Gewinn je Aktie soll von 4,37 Euro im Jahr 2004 auf 4,70 bis 4,80 Euro steigen. Der Ausblick basiert auf einem Eurokurs von 1,30 Dollar.

SAP hat außerdem 2004 insgesamt 1,14 Millionen Aktien für 143 Millionen Euro zurückgekauft. (dpa/tc)