SAP knüpft sein Netz für ESA

28.09.2005
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

"Konkurrenz ist völlig normal", trotzt auch Peter Graf, Executive Vice President Solution Marketing von SAP, dem drohenden Wettbewerb. Es werde Softwarepartner geben, die bestimmte Dinge besser machen als SAP. "Das ist in Ordnung." Künftig würden tausende von Anbietern Prozesse und Software für die SAP-Plattform liefern. Anwender würden künftig nicht mehr eine Software auswählen, sondern müssten sich für ein Ökosystem entscheiden, glaubt Graf.

Die SAP-Klientel zögert jedoch auf ihrem Weg zu ESA. Die meisten stünden noch am Anfang, gibt auch SAP-Vorstand Agassi zu. Vor einer ESA-Implemen- tierung sei zudem eine Reihe von Hausaufgaben zu erledigen. Agassi präsentierte den Kunden zur Teched eine Checkliste. Beispielsweise müssten zunächst Geschäft und Prozesse exakt analysiert und neu definiert sowie Hardware, Software und Daten konsolidiert werden. Insgesamt umfasst die Liste 22 Punkte.

Als Rolf Schumann, als Director Advisory Office für das ESA-Adoption-Program von SAP verantwortlich, sein Publikum auf der Teched fragte, wer die Checkliste bereits in Angriff genommen hätte, meldete sich niemand. Schumann betreut im Rahmen dieser Initiative die ersten ESA-Implementierungen und bemüht sich, die Erfahrungen daraus zu sammeln.

"Wir haben den Anwendern den Weg gezeigt", gibt sich Agassi dennoch zuversichtlich. Die Geschwindigkeit bestimmten allerdings die Kunden selbst. Nach wie vor gebe es Firmen, die noch mit dem SAP-Produkt R/2 arbeiten, berichtet der SAP-Manager. "Sie sind zufrieden damit. Es ist ihr Geschäft, nicht das unsere."