SAP wird die offiziellen Zahlen für das erste Halbjahr 1998 am 20. Juli bekanntgeben. Mit einem vorzeitigen Trendbericht wurden die Erwartungen der Finanzwelt jedoch gedämpft, obwohl die Walldorfer von einem um 60 Prozent gewachsenen Umsatz künden konnten. Gleichzeitig stiegen jedoch die Kosten um 66 Prozent - nicht zuletzt, weil Rückstellungen für das Mitarbeiterbonus-Programm "Star" das Ergebnis belasteten und teure IT-Profis neu eingestellt werden mußten.

Bei SAP hat sich darüber hinaus im zweiten Quartal die Asienkrise bemerkbar gemacht. Wechselkursbedingt hätten die Einnahmen in der asiatisch-pazifischen Region nachgegeben, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. In diesem Gebiet sei zu beobachten, daß aus Kostengründen Softwareprojekte verkleinert und zeitlich gestreckt würden. SAP will ungeachtet dieser Probleme an seinem Ziel festhalten, in diesem Geschäftsjahr das Ergebnis vor Steuern ohne Berücksichtigung des Star-Programms um 30 bis 35 Prozent zu steigern.

Der Aktienkurs fiel in Folge der schlechten Nachrichten um zeitweilig zehn Prozent und lag bisweilen um beinahe 20 Prozent unter dem bisherigen Jahreshöchststand von 1255 Mark, um sich dann aber deutlich wieder zu erholen. Analysten gaben denn auch bald Entwarnung.