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SAP: "In Europa ist die Lage schwierig"

14.03.2002

HANNOVER (COMPUTERWOCHE) - Die deutsche Vorzeigesoftwareschmiede SAP AG hat nach eigenen Angaben einen guten Umsatzstart in den USA hingelegt. Das erklärte Finanzchef Werner Brandt am gestrigen Mittwoch in London. Auch bezüglich des asiatisch-pazifischen Marktes - insbesondere Japan - zeigte sich das Walldorfer Unternehmen zuversichtlich. "Wir machen in dieser Region andere Erfahrungen als Oracle", sagte Brandt. Anfang des Monats hatte die Ellison-Company davor gewarnt, ihre Prognose für das dritte Geschäftsquartal aufgrund der Marktschwäche in Asien zu verfehlen. Als schwierig schätzte Brandt jedoch die Situation in Europa ein. Das Klima sei rau, aber die SAP werde ihren Weg machen.

Im vergangenen Jahr hatten die Walldorfer ihr 17-prozentiges Umsatzwachstum vor allem durch ihre Einnahmen auf dem europäischen Markt bestritten: Über die Hälfte der 7,34 Milliarden Euro waren in Europa, 28 Prozent in den USA und über zehn Prozent im asiatisch-pazifischen Raum erwirtschaftet worden. In diesem Jahr liegen die Hoffnungen des Softwarekonzerns in Übersee, um die prognostizierte Umsatzsteigerung von 15 Prozent zu erreichen.

Andersen soll bleiben

Am Rande der CeBIT in Hannover dementierte SAPs Co-Chef Henning Kagermann zudem einen zuvor erschienen Artikel der "Financial Times Deutschland", wonach die Softwareschmiede ihrem Wirtschaftsprüfungsunternehmen Andersen (vormals Arthur Andersen) das Mandat entziehen wolle (Computerwoche online berichtete). "Das Management wird dem Aufsichtsrat vorschlagen, Andersen erneut mit der Wirtschaftsprüfung zu beauftragen", erklärte Kagermann. Andersen war im Rahmen des Bilanzskandals um den insolventen US-Energiekonzerns Enron in die Kritik geraten und wegen dubioser Buchprüfungspraxis angeprangert worden. Daraufhin verloren die Auditoren bis dato mehr als 30 Kunden, darunter Fedex, Merck und Delta Airlines. (ka)