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SAP im Streit um Industriespionage am 18. September vor US-Gericht

10.09.2007
Im Streit um die Industriespionageaffäre zwischen den Softwarehäusern SAP und Oracle gibt einen neuen Gerichtstermin. Das Treffen der Kontrahenten vor einem Gericht in San Francisco (USA) sei für den 18. September angesetzt worden, sagte eine SAP-Sprecherin am Montag im baden-württembergischen Walldorf. Der US-Konzern wirft dem deutschen Weltmarktführer für Unternehmens- Software vor, sich wiederholt unerlaubt Zugang zu einer Oracle- Webseite für die Kundenbetreuung verschafft und von dort Software sowie Dokumentationen heruntergeladen zu haben.

Ursprünglich war der Gerichtstermin für vergangenen Dienstag geplant gewesen. Der zuständige Richter des US-Bezirksgerichts war aber krank geworden. Bei dem neuen Treffen handelt es sich um ein Vorgespräch für den eigentlichen Prozess. Richter und Anwälte wollen dabei die Termine für die Verhandlungstage und weitere Formalien abklären. Auch soll beraten werden, ob der vom SAP-Erzrivalen Oracle angestrengte Prozess außergerichtlich beigelegt werden kann.

Die bei dem Gericht eingereichte Klage lautet auf Diebstahl geistigen Eigentums. SAP-Vorstandschef Henning Kagermann hatte den unerlaubten Zugang zu Oracle-Datenbanken bei der SAP-Support-Tochterfirma TomorrowNow Anfang August eingeräumt, die Vorwürfe der Industriespionage aber vehement zurückgewiesen.

Der Walldorfer DAX-Konzern will den Konflikt außergerichtlich beilegen. SAP schlägt vor, dass alle Parteien innerhalb der kommenden Monate zu einer Schlichtung unter Leitung eines aktiven oder pensionierten Richters geladen werden. Der US-Konzern hat sich bislang nicht zu dieser Option geäußert. Die Schlichtung hat mit dem eigentlichen Prozess zunächst nichts zu tun. SAP und Oracle stehen seit Jahren in einem erbitterten Wettbewerb im Markt für Unternehmenssoftware. (dpa/tc)