SAP erweitert Branchenlösung für Versorgungsunternehmen

28.02.2007
Der deutsche Softwarekonzern hat anlässlich seiner sechsten International Utilities Conference (IUC) in Amsterdam zusätzliche Funktionen für seine Branchenlösung angekündigt.

SAP will seinen Kunden aus der Versorgungsindustrie im Laufe des Jahres ein Web-Client-basierendes Customer Interaction Center (CIC) bieten. Dieses soll den Nutzern verschiedene Lösungen zur Abrechnung und Customer-Relationship-Management (CRM) bieten. Dadurch ließen sich Call-Center-Prozesse für Full-Service-Versorger in regulierten Märkten sowie für Endkundenversorger in deregulierten Märkten optimieren, verspricht der Hersteller.

Darüber hinaus will SAP neue Anwendungen für Advanced Meter Infrastructures (AMI) anbieten. Damit könnten Anwender für ihre Mess- und Abrechnungssysteme neue Produkte entwickeln und ihre bedarfsorientierten Programme weiter verbessern, werben die SAP-Verantwortlichen. Diese AMI-Services basieren bereits auf Enteprise SOA, der SAP-eigenen Ausprägung einer Serviceorientierten Architektur (SOA). Daher ließen sich die entsprechenden Anwendungen leichter in die bestehende Infrastruktur integrieren. Die Services sollen mit dem zweiten Erweiterungspaket für Mysap ERP 2005 zur Verfügung stehen.

Viele Versorgungsunternehmen stehen aktuell vor der Herausforderung, ihre Geschäftsprozesse an deregulierte Märkte anzupassen. Dabei müssen beispielsweise Kundendaten so vorgehalten werden, dass sie einfach weitergegeben werden können. Um den Anwenderunternehmen dabei zu helfen, die neuen gesetzlichen Regeln zu erfüllen, hat SAP das SAP for Utilities Liberalization Competency Center gegründet. Hier sucht der Softwarekonzern den Kontakt zu den Unternehmen, um seine Lösungen weiter an lokale Marktvorschriften anzupassen.

SAP-Chef Henning Kagermann betonte im Vorfeld der Konferenz die langjährige und intensive Zusammenarbeit mit den Kunden und unterstrich angesichts der rapiden Veränderungen in der Branche die Bedeutung der IT. Dabei verlief die Zusammenarbeit nicht immer reibungslos. Vor einigen Jahren klagten beispielsweise die Münchner Stadtwerke über massive Probleme beim Umstieg auf das noch auf R/3 basierende Energieversorermodul IS-U/CSS (siehe auch: Münchner Stadtwerke misslingt Umstieg auf SAP).

Der Konzern erwartet insgesamt etwa 1500 Teilnehmer auf seiner Fachkonferenz. Eigenen Angaben zufolgen bedient SAP weltweit rund 1100 Versorgungsunternehmen mit seiner Software. (ba)