SAP erklärt Portal zur Standardoberfläche

22.05.2003
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

In Sachen Integration muss SAP noch einige Anfang dieses Jahres gemachte Versprechen einlösen. Da ist die .NET-Anbindung zu nennen, die erst mit XI 3.0 kommen soll. Die Software wird mit Microsofts Integrationslösung Biztalk zusammenarbeiten. Bisher ließ SAP die Anwender noch weitgehend im Unklaren, auf welche Weise .NET-Systeme über XI an die Mysap-Welt angebunden werden sollen. Zwar tauchte in Broschüren bereits vor einem Jahr ein .NET-Adapter auf, doch handelte es sich dabei wohl eher um eine Erfindung aus dem Marketing. „Es gibt nicht den einen .NET-Adapter“, erklärt ein Spezialist des Softwarehauses. Aus Gründen der Flexibilität erfolgt die Kopplung von SAP- und .NET-Systemen künftig über die jeweiligen Integrationsprodukte der Hersteller.

Weitere Möglichkeiten, eine Brücke in die .NET-Welt zu schlagen, möchte SAP mit seinem Portal schaffen. So arbeitet der Hersteller an einem „Portal Development Kit for .NET“, das Ende dieses Jahres verfügbar sein soll. Mit ihm können Entwickler in Microsofts „Visual Studio .NET“ „Iviews“ entwickeln, um so .NET-Software im Enterprise Portal bedienbar zu machen. Iviews sind Portalkomponenten, die den Zugriff auf Anwendungen und Inhalte erlauben. Diese Portalmodule laufen auf dem Iview-Server ab, der Teil des Portal-Servers ist. Dort findet das User- und Berechtigungs-Management sowie die Definition von Benutzerrollen statt.

Im Zusammenhang mit .NET ist noch unklar, ob Iviews für den Zugriff auf die Microsoft-Welt auch auf einem SAP-Portal unter Unix funktionieren. Möglicherweise arbeiten solche Iviews nur dann, wenn das Portal auf einer Windows-Maschine installiert wurde.