Gewinnplus

SAP erhöht trotz Konjunkturkrise die Jahresprognose

29.07.2009
Europas größter Softwarehersteller SAP blickt nach der drastischen Kostenkur optimistisch in die Zukunft.
Die SAP-Zentrale in Walldorf bei Heidelberg
Die SAP-Zentrale in Walldorf bei Heidelberg
Foto: SAP AG

Bei der Vorlage der Geschäftszahlen für das zweite Quartal stockten die Walldorfer am Mittwoch das Ziel für die operative Marge von bisher 24,5 bis 25,5 Prozent auf 25,5 bis 27 Prozent auf. Dabei geht die SAP davon aus, dass der Umsatz mit Software und softwarebezogenen Dienstleistungen in diesem Jahr trotz der Konjunkturkrise lediglich um vier bis sechs Prozent sinkt. Mit der erhöhten Prognose hat SAP dem Markt überrascht. Vorbörslich zog der Aktienkurs an.

"Wir haben die Kosten seit Jahresbeginn um 500 Millionen Euro heruntergefahren. Damit sind wir sehr zufrieden", sagte Unternehmenschef Léo Apotheker. "Außerdem bekommen wir positive Signale von der Kundenseite. Sie sind zwar noch vorsichtig, denken aber bereits wieder über Investitionen nach, besonders im asiatisch-pazifischen Raum." Finanzvorstand Werner Brandt kündigt an, die Kosten weiter streng im Blick zu haben. Die Marktentwicklung bleibe schwer vorhersehbar. Zudem steht mit dem vierten Quartal das wichtigste im gesamten Jahr noch bevor. Vor einem Jahr um diese Zeit hatte SAP die Prognose angehoben hatte, nur um sie bald darauf wieder zu kappen.

Umsatz geht in der Krise zurück - Kostenkur lässt Gewinn steigen

Im zweiten Quartal ließ SAP beim Gewinn dank des Sparprogramms die Prognosen hinter sich. Zwar schrumpfte der Umsatz in einem von der weltweiten Konjunkturkrise geprägten Umfeld von 2,86 auf 2,58 Milliarden Euro, während Analysten im Schnitt mit 2,63 Milliarden Euro gerechnet hatten. Dabei brach der Lizenzumsatz wie erwartet von 898 auf 543 Millionen Euro ein. Stark war das Geschäft mit Software-Wartung. So fiel der von SAP als Richtwert für die Geschäftsentwicklung ausgegebene Umsatz mit Software und softwarebezogenen Dienstleistungen lediglich von 2,06 auf 1,95 Milliarden Euro.

Unterm Strich erhöhte SAP überraschend den Überschuss von 408 auf 423 Millionen Euro. Dabei schlug der Stellenabbau zwischen März und Juni mit fünf Millionen Euro zu Buche. Die SAP verringert die Belegschaft um 3000 auf 48.500 Stellen. Davon wurden zum Ende März bereits 1600 gestrichen. Zur Jahresmitte waren mit 2800 Jobs schon der Löwenanteil abgebaut. Die Kosten dafür liegen bei 200 Millionen Euro. Bisher hatte SAP 200 bis 300 Millionen Euro avisiert. (dpa/tc)