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SAP enttäuscht trotz solider Zahlen

11.01.2005
Die SAP AG hat nun doch vorläufige Eckdaten zum vierten Quartal und zum Gesamtjahr 2004 gemeldet. Obwohl der Konzern dabei die Markterwartungen erfüllte, gab der Wert der Aktie am Dienstag nachmittag um mehr als vier Prozent nach.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die SAP AG hat entgegen eines früheren Dementis doch vorläufige Eckdaten zum abgelaufenen vierten Quartal und zum Gesamtjahr 2004 bekannt gegeben. Demnach hat der Walldorfer Softwarekonzern seinen Umsatz im vergangenen Jahr um sieben Prozent auf 7,514 Milliarden Euro gesteigert. Um Währungsschwankungen bereinigt, kletterten die Einnahmen sogar um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Außerdem geht der führende Unternehmenssoftwareanbieter davon aus, dass die operative Marge vor Sondereffekten wie prognostiziert um ein Prozent auf 27,8 Prozent gewachsen ist. Der Pro-forma-Gewinn je Aktie liegt leicht über der erwarteten Spanne von 4,20 bis 4,30 Euro, teilte der Konzern zudem mit. Obwohl SAP mit diesen Kennzahlen die Markterwartungen erfülle, gab der Wert der Aktie nach der überraschenden Veröffentlichung um 3,5 Prozent auf 128,40 Euro nach.

Mit dem Verkauf von Softwarelizenzen erwirtschaftete SAP im vergangenen Jahr 2,361 Milliarden Euro. Der Wert entspricht im Jahresvergleich einem Plus von zehn (währungsbereinigt 13) Prozent und liegt damit im Rahmen des prognostizierten Wachstums von (währungsbereinigt) zehn bis 15 Prozent.

Im Schlussquartal erzielte der Konzern Lizenzerlöse von einer Milliarde Euro. Das entspricht einem Plus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal (932 Millionen Euro), bei stabilen Wechselkursen hätte der Zuwachs sogar elf Prozent betragen.

Besonders starker Nachfrage erfreute sich SAP dabei erneut in der Region Amerika, wo die Softwareerlöse im vierten Quartal um voraussichtlich 26 Prozent auf 318 Millionen Euro zulegten. In den USA, dem Heimatland seiner Erzrivalen Oracle/Peoplesoft und Siebel, erzielte das Unternehmen dabei einen Anstieg um 19 Prozent auf 233 Millionen Euro. Bei stabilem Dollar-Kurs hätte der Zuwachs sogar 30 Prozent betragen, teilte SAP mit.

Schwächer schnitten die Walldorfer in der Emea-Region ab, wo die Lizenzerlöse mit 579 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahresquartal nahezu stagnierten. In der Region Asien-Pazifik legte der Lizenzumsatz um vier Prozent auf 106 Millionen Euro zu. Der Gesamtumsatz belief sich im vierten Quartal auf rund 2,4 Milliarden Euro belaufen - plus acht Prozent zum Vorjahr. Bereinigt um Währungseffekte sei der Gesamtumsatz um zwölf Prozent im Jahresvergleich geklettert.

Detaillierte vorläufige Zahlen zum Gesamtjahr 2004 will SAP am 26. Januar veröffentlichen. (mb)