Ähnlich gut sah es bei den Consulting- und Wartungseinnahmen aus. Letztere kletterten um elf Prozent auf 739 Millionen Euro, die Beratung stieg um 7,5 Prozent auf 475 Millionen Euro. Damit einher ging eine schrumpfende Bruttomarge, die mit zuletzt 19,4 Prozent laut HVB-Analyst Woller rund zwei Prozentpunkte unter dem Durchschnittswert des Vorjahres lag. SAP erklärte dies mit dem verstärkten Einsatz externer Berater im ersten Quartal und kündigte an, den Rückstand im Verlauf des Jahres aufholen zu wollen.
Auf dem Weg zur Zweidrittelmehrheit
Eigenen Berechnungen zufolge kommt SAP nach Lizenzeinnahmen inzwischen weltweit auf einen relativen Marktanteil von 58 Prozent: In den USA sind es 41 Prozent (Oracle/Peoplesoft: 32 Prozent), in Europa, Afrika und dem Nahen Osten 67 Prozent, in Asien sogar 73 Prozent. Selbst wenn die Zahlen teils hausgemacht sind, lässt sich nur ein Schluss ziehen: Viel fehlt den Walldorfern im Geschäft mit Großkonzernen nicht mehr zum globalen Monopol. Die Vormachtstellung ist bereits jetzt eindrucksvoll, auch weil sie dem Unternehmen nicht in den Schoß gefallen ist.
Forrester-Analystin Erin Kinikin bringt den Markt auf den Punkt: "Anbieter von Enterprise-Anwendungen müssen entweder groß oder innovativ sein." Ersteres Merkmal weisen SAP und Oracle sowie generell - wenn auch nicht im speziellen Bereich Enterprise-Anwendungen - Microsoft auf. Konkurrent Siebel, der vornehmlich das Segment Customer-Relationship-Management (CRM) bedient, geht schweren Zeiten entgegen. Neben dem Druck durch SAP und Oracle ist das Unternehmen dem Wettbewerb durch die Hosting-Anbieter Salesforce.com und Rightnow ausgesetzt, wobei Siebel in der jüngsten Zeit nicht das Innovationstempo vorgegeben hat.