DSAG Jahreskongress

SAP-Chef Apotheker drückt sich vor Wartungsfrage

29.09.2009
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Anwender fordern verlässliche Roadmap

Mit dem Thema Transparenz der SAP spricht Apotheker allerdings durchaus Forderungen der Kunden an. Die wünschen sich nämlich klare und vor allem verlässliche Roadmaps etwa bei der Weiterentwicklung von SAP ERP und der Business Suite. Diese müssten auch eingehalten werden, fordern die Anwendervertreter. Mehr Transparenz wünschen sich die Kunden auch bei SAPs Preis- und Lizenzmodellen. Da diese sich oft und unerwartet ändern und damit Mehrkosten für die Kunden verursachen können, soll SAP jährlich Bericht erstatten, was sich ändert.

Außerdem wollen die Anwender gewährleistet wissen, dass SAP ihre Investitionen in BI-Technik berücksichtigt, wenn SAP-BI-Komponenten durch Business-Objects-Erzeugnisse ersetzt werden. Die DSAG wies darauf hin, dass SAP-Konkurrenten aus dem BI-Umfeld die Unsicherheit ausnutzen und ihrerseits BI- beziehungsweise Performance-Management-Produkte anbieten, die durchaus ähnliche Merkmale aufweisen wie die Business-Objects-Lösungen. SAP müsse Argumente liefern und die Integration der eigenen BI-Lösungen in ERP-Umgebungen erleichtern. Zudem fordern die Kunden eine einheitliche Softwarewartung über alle ERP- und BI-Komponenten hinweg, und nicht zuletzt sollte es den SAP-Kunden auch in Sachen Lizenzen Vorteile bringen, sich für BI von SAP zu entscheiden.

Speziell für den Mittelstand hat SAP ein Einsteigerpaket für BI-Lösungen zum Festpreis aufgelegt. Für bis zu 100 User lassen sich so BI-Funktionen einrichten, wobei bestehende Infouser-Lizenzen von SAP genutzt werden können. Entwickler-Lizenzen müssen die Firmen hingegen erwerben. Hier reagiert SAP nicht zuletzt auf andere BI-Anbieter, darunter IBM/Cognos und SAS. Beide hatten unlängst BI-Pakete speziell für mittelständische Firmen aufgelegt. Diese Unternehmen haben zwar Bedarf an Reporting sowie an Datenanalyse und Prognoseverfahren zur Unternehmenssteuerung und Risikoabschätzung. Allerdings sind ihnen die auf große Unternehmen geschnittenen Lösungen meist zu teuer und zu komplex.