SAP bringt weitere Branchenlösungen auf Basis von Mysap All-in-One

12.01.2006
Die für den gehobenen Mittelstand konzipierten Lösungen der Linie "Mysap All-in-One" richten sich an Distributoren für Medizintechnik, Pharmafirmen, Nahrungsmittel und Chemie.

Die Produktlinie "Mysap All-in-one" adressiert Kunden, denen die "Mysap Business Suite" zu komplex und zu teuer ist. Zudem soll sie Funktionen für ein Segment innerhalb einer Branche liefern, die in dieser Detaillierung von den sonstigen Branchenlösungen nicht abgedeckt wird. Zudem berücksichtigen die Angebote mitunter die Belange eines Landes. Eine typische Installation umfasst etwa 70 User. Firmen investieren zwischen 50 000 und 125 000 Dollar in die Software.

Die neuen Pakete richten sich beispielsweise an Anwender aus der Pharmaindustrie in Indien, Belgien und Kanada sowie an Einzelhändler in Spanien, Ungarn und Australien.

Mysap All-in-one setzt auf der Technik der Mysap Business Suite auf, soll sich jedoch beim Kunden leichter einführen und kostengünstiger betreiben lassen. Im Gegensatz dazu basiert das Produkt "SAP Business One" auf einer anderen technischen Grundlage, da es auf eine Entwicklung des übernommenen Unternehmens Top Manage zurückgeht.

Die Walldorfer haben nun verkündet, dass Partnerfirmen weiter 39 All-in-One-Lösungen entwickelt und auf den Markt gebracht haben. Damit erhöhe sich deren Zahl auf insgesamt 600. SAP zufolge verwenden weltweit 7100 Kunden eines dieser Produkte. Im Gegensatz zu anderen SAP-Produkten übernehmen Partnerfirmen den Vertrieb, die Implementierung und die Wartung der Software.

Dem Mittelstand messen SAP und andere ERP-Player große Bedeutung bei, da dort vielfach noch selbst entwickelte, veraltete beziehungsweise schlecht integrierte Lösungen laufen. Diese wollen die Anbieter durch eigene Produkte ablösen. Doch der Erfolg kommt auch für SAP nicht von selbst (siehe SAP bastelt wieder am Mittelstandskanal).

Das Paket Business One soll ebenfalls in Richtung "Enterprise Services Architecture" (ESA) entwickelt werden, was eine Prozessintegration des Produkts in den Mysap-Lösungen vereinfachen soll. Unter dem Slogan ESA betreibt der Konzern den Umbau seiner Client-Server-Technik in Richtung Service-orientierte Architektur (SOA) (siehe auch Lob und Tadel für SAPs ESA-Strategie). Details zum Umbau von Business One nannte Gadi Shamia, Vice President für Small Business Solutions bei SAP im Gespräch mit der COMPUTERWOCHE noch nicht, bekundete jedoch die Absicht, die in C++ geschriebene Software SOA-fähig zu machen. Firmen sollen so in der Lage sein, über Web-Services zugängliche Softwarefunktionen aus Business One und Mysap in übergreifenden Geschäftsprozessen zu nutzen. Hierzu sollen Services der Mittelstandssoftware in das "Enterprise Services Repository" aufgenommen werden (siehe auch Mysap reicht nicht mehr und SAP bringt den ESA-Zug nicht ins Rollen). (fn)