Personalwirtschaft HR ab Anfang 1998 separat vom Kernsystem erhältlich

SAP bringt eigenständiges R/3-Modul

19.12.1997

Wie Vorstandsmitglied Klaus Tschira auf dem Personalwirtschaftskongreß in Karlsruhe mitteilte, setzte die Softwareschmiede allein 1996 rund 526 Millionen Mark im Bereich Personalwirtschaft (Human Resources = HR) um, wobei etwa 26 Millionen Mark auf die R/2-Komponente "RP" entfielen. Im laufenden Jahr seien, so Tschira, bis Ende September etwa 525 Millionen Mark eingenommen worden. Mit der Messe München habe man im Herbst dieses Jahres den 2000sten RP/HR-Kunden gewonnen.

Durch die Aufteilung der gesamten R/3-Software in Komponenten sollen Kunden die einzelnen Bausteine künftig unabhängig voneinander in verschiedenen Versionen betreiben und aktualisieren können. So könnten neue HR-Funktionen installiert werden, ohne daß der Rest des R/3-Systems davon betroffen sei. Der Aufwand für Release-Wechsel, für Service und Wartung sollen sich damit reduzieren lassen.

30 Schnittstellen zwischen Kern und Komponente

Ihre Komponentenstrategie hatten die Walldorfer bereits auf der Kundenveranstaltung Sapphire '96 in Wien angekündigt. Um die Personalwirtschaft aus dem Kernsystem herauszulösen zu können, schufen die Softwerker rund 30 Schnittstellen zwischen den beiden Paketen, die im wesentlichen auf SAPs Business-Application-Programming-Interface-(BAPI)- und Application-Link-Enabling-(ALE-)Technik basieren. Geplant ist weiter, mit dem nächsten "Major-Release" auch den verbleibenden Kern aus Finanzwesen und Logistik inklusive des Produktionssystems in separate Module aufzuteilen. Einen konkreten Termin dafür bleiben die Walldorfer ihren Kunden bislang jedoch schuldig.

In Karlsruhe präsentierte Tschira darüber hinaus einige Weiterentwicklungen in der SAP-Personalwirtschafts-Software. Es wurden sogenannte Self-Service-Funktionen integriert, die Endanwendern die Möglichkeit geben sollen, ihre personalwirtschaftlichen Daten über Intranet selbst zu pflegen. Mit einem neuen Vergütungs- Management lassen sich Gehaltspläne entwickeln und auf Basis der Organisation den einzelnen Mitarbeitern zuordnen.

Arbeitszeiten von externen Dienstleistern erfassen

Mit dem elektronischen Arbeitsblatt "Cats" können Anwender Arbeitszeiten von Mitarbeitern und externen Dienstleistern anwendungsübergreifend erfassen. Die Komponente "Personalentwicklung" vergleicht Personenprofile von Bewerbern oder bereits aktiven Mitarbeitern mit den sie betreffenden Stellenbeschreibungen. Daraus können dann notwendige Weiterbildungsmaßnahmen sowie eine Laufbahnplanung abgeleitet werden.

Mit den R/3-HR-Versionen 3.1 i und 4.0 können laut SAP der Euro und die landesspezifische Währung parallel verarbeitet werden. Ferner lassen sich für die Übergangsphase vom 1. Januar 1999 bis zum 31. Dezember 2001 beide Währungen am System gleichzeitig anzeigen.