SAP braucht neue Umsatzquellen

06.06.2006
Die Unternehmen sucht nach Strategien, um sich auch nach ESA behaupten zu können.

Mit dem Abschluss der Enterprise-Services-Architecture-Roadmap (ESA) im nächsten Jahr soll erst einmal Ruhe einkehren, kündigte SAP-Chef Henning Kagermann auf der Kundenveranstaltung Sapphire in Paris an. Dann gelte es für die Anwender, alle Möglichkeiten einer Service-orientierten Architektur auszuschöpfen.

Voraussetzung dafür ist ein Mysap-Vertrag. Bis 2009 will der Softwarekonzern die Unterschriften fast aller Kunden eingesammelt haben. Doch während ein starkes Neukundengeschäft in Amerika und Asien die SAP-Verantwortlichen beruhigt schlafen lässt, treiben in Europa hauptsächlich Upgrades bestehender R/3-Verträge das Lizenzgeschäft. Sind die Migrationen über die Bühne, muss SAP neue Einnahmequellen erschließen.

Als eine davon soll einmal mehr der Mittelstand fungieren. Mit neuen Branchenlösungen hofft SAP endlich auf den lang ersehnten Erfolg in diesem Marktsegment. Außerdem wollen die Walldorfer mit zusätzlichen Funktionen und neuen User Interfaces weitere Nutzer innerhalb der Bestandsklientel ködern.

Welche Kosten damit auf die Anwender zukommen, darüber schweigt die SAP-Führung beharrlich. Obwohl die Freigabe angekündigter Produkte wie "Duet" für eine engere Verzahnung zwischen Office und SAP-Backend unmittelbar bevorsteht, will Walldorf nichts über Preise und die von den Analysten angemahnten neuen Lizenzmodelle verraten. Ob der Hersteller mit dieser Strategie zusätzliche Nutzerschichten erschließen kann, ist zweifelhaft. (Ausführlicher Bericht siehe Seite 14.) (ba)