SAP bastelt wieder am Mittelstandskanal

14.11.2006

Auch die SAP selbst macht keinen Hehl daraus, die Kontrolle verstärken zu wollen. Erst Ende Oktober 2006 beteuerte Rami Branitzky, Senior Vice President für SAPs weltweites Software Solution Partner Programm, die Fäden in der Hand halten zu wollen. Jahrelang hätten sich die Hersteller nach der Position der Partner ausgerichtet. "Wir wollen stärker darauf achten, was diese Partner tun."

Daher sei das Partner-Edge-Programm auch ziemlich unbeliebt, meint Gümbel. Dem mag Christian Glas, Analyst von Pierre Audoin Consultants nur bedingt zustimmen. Zwar habe SAP durchaus mit Druck gearbeitet und auch den einen oder anderen Partnervertrag nicht verlängert beziehungsweise gekündigt. Andererseits seien die Walldorfer den Partnern auch entgegengekommen und hätten ihnen zahlreiche Hilfestellungen gegeben. Daher sei das Echo auf Partner Edge durchaus positiv.

Das bestätigt Dirk Sonntag, Marketing-Leiter des SAP-Partners AC-Service AG. Man habe damit gerechnet, dass SAP schon früher beginnen würde, Ordnung in seine Partner-Strukturen zu bringen. Mit dem neuen Programm seien mehr Personalressourcen aus SAPs Direktvertrieb in die Partnerbetreuung geflossen. Sonntag geht davon aus, dass Klaey das Partner-Edge-Programm weiter vorantreiben und weltweit umsetzen wird. Ob davon nur die Gold- und Silber-Partner profitieren, mit denen SAP viel Umsatz generiert, oder auch die kleineren Associate-Partner, bleibt indes fraglich. (ba)