IT-Budgets

SAP - automatisch teuer?

11.11.2008
Von  und
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany
Viele IT-Verantwortliche stöhnen über die Kosten ihrer SAP-Landschaft. Doch die Schuld liegt nicht allein beim Hersteller. Wer beim SAP-Betrieb schlampt, verschwendet bares Geld.

"Ich habe keine Ahnung wie viel SAP kostet, aber es ist auf jeden Fall zu viel." So urteilen viele Anwender, wenn sie an SAP denken. Immerhin 39 Prozent erachten die SAP-Betriebskosten als hoch beziehungsweise zu hoch, ergab eine Umfrage unter 426 Finanz- und Controlling-Leitern, die von Raad Research in Münster initiiert wurde. Lediglich neun Prozent machten gleichzeitig auch Einsparpotenziale aus. Nur 16 Prozent der interviewten Unternehmen erklärten, ihren SAP-Betrieb bereits so weit optimiert zu haben, dass kaum weitere Einsparpotenziale vorhanden seien.

Doch nicht nur den SAP-Anwendern bereiten die Kosten Kopfschmerzen. Auch in Unternehmen, die keine Software aus Walldorf einsetzen, hat der Konzern unter dem Gesichtspunkt Kosten ein Imageproblem. Von über 2000 befragten IT-Verantwortlichen stuften 61 Prozent die SAP-Lösungen als teuer ein, ermittelten die Analysten von Raad Research. Diese Einschätzung basiert jedoch oft auf einer schlechten Faktenkenntnis. Gerade einmal 15 Prozent der IT-Manager gaben an, die Preismodelle der SAP gut zu kennen. In den meisten Fällen wird der Preis daher eher nach Gefühl bewertet, resümieren die Marktforscher.

Die Gründe, warum SAP so hartnäckig das Attribut teuer anhaftet, sind vielfältig. Sicher ist auch der Softwarehersteller wegen seiner komplexen Preis- und Lizenzmetriken sowie der jüngsten Anhebung seiner Wartungsgebühren nicht unschuldig an diesem Ruf. Aber auch die Anwenderunternehmen treiben durch Fehler im SAP-Betrieb die Kosten für ihre Softwarelandschaften in die Höhe.

IT-Budgets

Gerade heute haben viele IT-Verantwortliche das Problem, ihren Kostenbedarf vor ihrer Geschäftsführung zu rechtfertigen. Die Finanzkrise und die daraus resultierende Unsicherheit dürften diese Situation weiter verschärfen. Gerade hinsichtlich der Betriebskosten, die keinen unmittelbaren Wertbeitrag zum Geschäftserfolg liefern, wird schnell der Ruf nach Einsparungen laut, so eine Untersuchung von Raad Research. Die Unternehmen stellen dabei die IT-Kosten auf den Prüfstand. Die Zeiten, in denen der CIO sein Budget nur einmal im Jahr absegnen lassen musste, sind vorbei:

So oft adjustieren CIOs ihre IT-Budgets:

  • Wöchentlich: 8 Prozent

  • Monatlich: 34 Prozent

  • Jedes Quartal: 30 Prozent

  • Jedes halbe Jahr: 12 Prozent

  • Jedes Jahr: 16 Prozent