SAP an die Macht

25.10.2006
Dass die CIOs es einfach nicht begreifen wollen: Seit Jahren predigen Kagermann, Agassi und Co. immer wieder das Gleiche. Wenn die Firmen nur endlich auf die neuesten Mysap- Programme und die Enterprise-SOA-Plattform umsteigen würden, wären sie für jede Herausforderung gewappnet, könnten quasi im Handumdrehen ihr Geschäftsmodell ändern - heute Katzenfutter verhökern, morgen Handys und übermorgen den Transrapid.

Alles wäre so einfach: Schnell einen Chief Process Innovation Manager und einen Chief IT Manager installieren und die Sache mit SOA wäre geritzt. Eine Service-orientied Organisation (SOO) als Dreingabe für die Service-oriented Architecture (SOA) - das ist es doch, was die Firmen eigentlich wollen? Übrigens: Ein Management brauchen sie dann nicht mehr. SAP-Partner IDS Scheer liefert die Geschäftsprozesse, SAP-Partner IBM die Workflows und die technische Grundausstattung, SAP-Partner Accenture die Strategie.

Einen Haken hat die Sache allerdings: Wer kauft das ganze Zeug ein, wenn es kein Management mehr gibt? Und vor allem - wer zahlt? Wenn sich SAP auf diese Frage nicht bald eine Antwort einfallen lässt, werden Kagermann & Co. wohl auf ESA, Netweaver und Mysap sitzen bleiben.