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SAP-Aktionäre genehmigen Optionsplan

19.01.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Abwanderung von Top-Managern zu Konkurrenzunternehmen, unter der SAP vor allem in den USA zu leiden hat, will der Softwarekonzern nicht mehr tatenlos hinnehmen. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung in Mannheim wurde den Aktionären ein Aktienoptionsprogramm für Führungskräfte vorgeschlagen. Insgesamt sollen an dem Programm bis zum Jahr 2002 acht Prozent der derzeitigen 22 000 Mitarbeiter beteiligt werden. Ausgegeben werden könnten insgesamt bis zu fünf Millionen Wandelschuldverschreibungen oder maximal 6,25 Millionen Optionen auf Vorzugsaktien, die je nach Kursverlauf einen Wert von mehreren Milliarden Mark haben können. Obwohl Kleinaktionäre die Pläne in Mannheim kritisierten, befürworteten 99 Prozent der stimmberechtigten Teilnehmer den Vorschlag. Das Optionsprogramm werde sich laut SAP weniger stark auf das Konzernergebnis auswirken als das

Mitarbeiterbeteiligungsprogramm "Star".

In den vergangenen Monaten waren viele SAP-Manager in den USA zu Konkurrenzunternehmen abgewandert: Ein prominentes Beispiel hierfür ist Paul Wahl. Der ehemalige Chief Executive Officer (CEO) von SAP America verließ seinen alten Brötchengeber, um als Chief Operating Officer (COO) zu Siebel Systems zu gehen. Auch Jeremy Coote, ehedem President von SAP America, wechselte zu Siebel.