Sanfte VoIP-Migration mit Gateways

06.10.2005
Von Hans-Jörg Schilder

Die oft bemängelte Sprachqualität von VoIP ist beim Technopark kein Thema. "Die Gesprächsqualität ist einwandfrei", berichtet Birkel. Selbst die Nutzung eines Notrufs ist sichergestellt. Sobald die Teilnehmer die 110 wählen, wird über ISDN die Warnzentrale erreicht. "Das ist der Charme der Hybridlösung, die einen zusätzlichen Kommunikationsweg bietet", unterstreicht Holst die Vorteile dieses Ansatzes. Darüber hinaus ist eine solche Lösung, die in Eigenregie betrieben wird, unabhängig von einem Provider. Langfristige Verträge für die Übergabe der SIP-Gespräche (SIP-Trunking) an einen VoIP/ISDN-Gateway-Betreiber existieren nicht und sind auch nicht zwingend erforderlich.

Projekterfahrung

Hatten die Planer im Technopark noch eine dreimonatige Pilotphase benötigt, so dürfte sich diese für ähnliche Projekte dank der gewonnenen Erfahrungen rapide verkürzen. "Beispielsweise war die Registrierung des Rufnummernblocks des Technoparks relativ aufwändig", blickt Holst zurück. Grundsätzlich sollten für die Anschaltung eines VoIP-Gateways an eine vorhandene Telefonanlage, so schätzt der Consultant, drei bis vier Tage ausreichen. Ein weiterer Punkt, bei dem die Projektpartner erst Erfahrungen sammeln mussten, war die Umsetzung einer Accounting/Billing-Lösung, um den einzelnen Mietern die verbrauchten Telefonminuten für VoIP-Gespräche in Rechnung zu stellen. Insgesamt zieht Technopark-Geschäftsführer Birkel ein positives Resümee: "Die Probleme sind gelöst. Wir haben die richtigen Partner gehabt."

Anbindung der Niederlassung

Zufrieden mit der eingesetzten Gateway-Lösung ist auch der Hamburger Fernwartungsspezialist Xnet Communications. Er hat auf diese Weise seine polnische Niederlassung an die Zentrale in der Hansestadt angebunden und dabei ebenfalls VoIP-Gateways von HST High Soft Tech eingesetzt. Jeweils eine "Bluefire 200" in der Zentrale und in der Niederlassung in Posen übermitteln die IP-Sprachpakete. Als Leitung wird ein symmetrischer SDSL-Anschluss mit fester IP-Adresse verwendet. Wolfgang Falz, Geschäftsführer von Xnet, schätzt, dass das monatliche Gebührenaufkommen durch die VoIP-Nutzung von rund 1000 Euro auf 250 Euro gesunken ist. Dieser Einsparung steht die Anschaffung der beiden Geräte mit 3000 Euro gegenüber.